Die spanische Großbank BBVA sieht sich einem heftigen Widerstand ihrer Übernahmepläne gegenüber. Der Verwaltungsrat der Banco Sabadell hat am Freitag einstimmig das feindliche Übernahmeangebot in Höhe von 15,3 Milliarden Euro abgelehnt und empfiehlt den Aktionären, ihre Papiere nicht zu verkaufen. Damit bahnt sich ein langwieriger Machtkampf zwischen zwei der größten spanischen Geldhäuser an.

Die Ablehnung erfolgte nur wenige Tage nach dem formellen Start des Übernahmeangebots durch BBVA. Das Angebot läuft bis zum 7. Oktober, die Ergebnisse werden eine Woche später erwartet.

Bewertungsstreit entflammt Konflikt

Sabadells Führung wirft BBVA vor, die Bank massiv zu unterbewerten. Gleichzeitig zweifeln sie die von BBVA prognostizierten Kosteneinsparungen von 900 Millionen Euro jährlich bis 2029 an. Diese Zahlen seien "zu optimistisch" und würden die tatsächlichen Risiken bei der Umsetzung verschleiern.

Besonders pikant: BBVA hatte ursprünglich versucht, die Annahmeschwelle von 50 Prozent auf nur 30 Prozent zu senken. Das würde dem Konzern Kontrolle ohne echte Mehrheit der Aktionäre ermöglichen - ein Vorgehen, das Regulatoren bereits kritisch hinterfragen.

Regulatorische Hürden bremsen Fusionspläne

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Die spanische Regierung hat klare Grenzen gesetzt: Selbst bei einer erfolgreichen Übernahme dürfen die beiden Institute drei Jahre lang nicht vollständig verschmolzen werden. Diese Beschränkung macht es für BBVA nahezu unmöglich, die versprochenen Synergien zeitnah zu realisieren.

Für Sabadells Verwaltungsrat ist dies ein weiteres Argument gegen das Angebot. Sie befürchten, dass ihre Aktionäre den Risiken einer langwierigen Integration ausgesetzt werden, ohne schnell von den erhofften Effizienzgewinnen zu profitieren.

Zweiter Versuch, zweite Abfuhr

Es ist bereits das zweite Mal, dass Sabadell BBVA eine Abfuhr erteilt. Schon im Mai 2024 hatte die Bank ein reines Aktientausch-Angebot zurückgewiesen. Seitdem hat sich Sabadells Position sogar noch verbessert: Die Erträge stiegen, der Aktienkurs legte zu. Das Management sieht sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass BBVA das Wachstumspotenzial des Konkurrenten unterschätzt.

BBVA erhofft sich von der Übernahme eine Stärkung der Marktposition im Inland und besseren Zugang zu kleinen und mittelständischen Firmenkunden - Sabadells traditionelle Stärke. Doch dieser Plan steht nun vor dem Scheitern.

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