Baukrise spitzt sich zu: Nur 205.000 neue Wohnungen statt 400.000

Die deutsche Baubranche steckt tiefer in der Krise als befürchtet. Eine toxische Mischung aus explodierenden Baukosten, hohen Zinsen und Baulandmangel drückt den Wohnungsbau auf ein Rekordtief. Das Ergebnis: Statt der geplanten 400.000 neuen Wohnungen entstehen dieses Jahr nur 205.000 Einheiten.
Die Zahlen sind dramatisch. In den Metropolen fehlen bereits zwischen 700.000 und 800.000 Wohnungen - und die Lücke wird täglich größer. Für Normalverdiener, junge Familien und Studierende wird bezahlbarer Wohnraum zur Illusion.
Baugenehmigungen im freien Fall
Das Statistische Bundesamt liefert erschreckende Zahlen: 2024 wurden nur 215.900 Baugenehmigungen erteilt - der niedrigste Stand seit 2010. Im April sank die Zahl bereits um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Konsequenzen sind verheerend:
* Wohnungsfertigstellungen brechen auf 205.000 Einheiten ein
* Fehlende Wohnungen: bereits 700.000 bis 800.000 deutschlandweit
* Mietpreise steigen ungebremst weiter
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Besonders Großstädte und Ballungsräume leiden unter der Knappheit. Das ifo-Institut sieht keine Trendwende - im Gegenteil.
Der "toxische Mix" bremst die Branche aus
Was treibt die Baukrise an? Mehrere Faktoren verstärken sich gegenseitig. Die Baukosten für Material und Personal sind massiv gestiegen. Gleichzeitig machen hohe Kreditzinsen Projekte unrentabel.
Unternehmen melden Rekordstornierungen. Viele Projekte rechnen sich schlicht nicht mehr. Dazu kommen strukturelle Probleme: Fachkräftemangel, Baulandknappheit und bürokratische Hürden bei Genehmigungen.
Der Teufelskreis:
* Hohe Zinsen = teure Finanzierung
* Gestiegene Baukosten = unrentable Projekte
* Fachkräftemangel = Verzögerungen
* Bürokratie = zusätzliche Kosten
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2025: Keine Besserung in Sicht
Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes prognostiziert das fünfte Jahr in Folge mit realen Umsatzverlusten. Beim Wohnungsbau droht ein weiterer Einbruch von 7,0 Prozent - nach bereits 14,0 Prozent Minus in 2024.
Die Expertenprognose für 2025: nur noch rund 200.000 fertiggestellte Wohnungen. Deutschland würde damit europaweit Schlusslicht bei der Wohnungsbauentwicklung.
Politik reagiert - aber reicht es?
Die Bundesregierung hat die Brisanz erkannt und das "Bau-Turbo"-Paket geschnürt. Planungs- und Genehmigungsverfahren sollen beschleunigt werden. Die Mittel für sozialen Wohnungsbau wurden aufgestockt, steuerliche Anreize geschaffen.
Branchenexperten bewerten die Maßnahmen als "positiv, aber nicht ausreichend". Sie fordern einen umfassenderen Neustart: verlässlichere Rahmenbedingungen, weniger Bürokratie und massive Förderaufstockung.
Der Deutsche Mieterbund warnt bereits vor "sozialem Sprengstoff". Die Wohnungsknappheit trifft längst die Mitte der Gesellschaft.
Langer Weg aus der Krise
Eine schnelle Erholung ist unrealistisch. Experten sehen Stabilisierung erst bei sinkenden Zinsen und normalisierten Baukosten. Optimistische Prognosen erwarten 2025 einen leichten Anstieg - jedoch weit unter dem tatsächlichen Bedarf.
Öffentliche Infrastrukturinvestitionen könnten ab 2026 neue Impulse setzen. Bis sich das auf dem Wohnungsmarkt auswirkt, vergehen jedoch Jahre.
Für Mieter in Großstädten heißt das: Der Druck bleibt hoch. Die Wohnungsfrage wird zur drängendsten gesellschaftlichen Aufgabe der nächsten Jahre.