Der Chemie-Riese kürzt die Dividende kräftig, Analysten äußern sich vorsichtiger. Doch während Sorgen um Zölle und Nachfrage die Runde machen, hält das Management eisern an der Jahresprognose fest. Was steckt hinter diesem Spagat bei BASF?

Ex-Dividende drückt den Kurs – Aber die Kürzung schmerzt

Rein technisch betrachtet ist der heutige Kursrutsch der BASF-Aktie schnell erklärt: Sie wird ex-Dividende gehandelt. Das bedeutet, der Kurs wird optisch um die Höhe der Ausschüttung bereinigt. Wer die Aktie rechtzeitig im Depot hatte, darf sich auf 2,25 Euro je Anteilsschein freuen, die voraussichtlich am Mittwoch ausgezahlt werden.

Doch dieser Betrag hat es in sich: Gegenüber den 3,40 Euro des Vorjahres bedeutet dies eine Kürzung um rund 34 Prozent. Ein deutliches Signal, das über den rein technischen Kursabschlag hinausgeht und die aktuelle Situation widerspiegelt. Die Dividendenrendite liegt damit immerhin noch bei über 5 Prozent.

Analysten warnen vor Eintrübung

Die gedämpfte Stimmung zeigt sich auch bei den Marktbeobachtern. So hat mwb research das Kursziel für die BASF-Papiere von 60 Euro auf 55 Euro gesenkt. Zwar halten die Analysten an ihrer Kaufempfehlung fest, begründen die Zielreduktion aber mit einer abgenommenen Sichtbarkeit bei der Nachfrageentwicklung.

Diese Sorge scheint berechtigt, auch wenn der Konzern mit einem Sparprogramm gegensteuert, das bis Ende 2026 Kosten von 2,1 Milliarden Euro einsparen soll. Die Unsicherheiten bleiben:

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  • Nachfragesorgen: Die Visibilität bleibt eingeschränkt.
  • Handelspolitik: Sorgen vor US-Zollerhöhungen belasteten bereits das erste Quartal.
  • Dividendenentwicklung: Für 2025 erwarten Experten nur eine leicht höhere Dividende von etwa 2,32 Euro.

Management bleibt trotz Risiken optimistisch

Diese Vorsicht steht jedoch im Kontrast zur Haltung des BASF-Managements. Dieses bestätigte zuletzt die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025. Man erwartet weiterhin ein operatives Ergebnis (EBITDA vor Sondereinflüssen) in der Spanne von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro. Trotz der eingestandenen Belastungen, etwa durch handelspolitische Unsicherheiten, gibt sich der Konzern also zuversichtlich.

Der heutige Kursabschlag drückt die Aktie auf 42,63 Euro, ein Minus von über 4,4 Prozent gegenüber dem Freitagsschluss. Auf Jahressicht steht das Papier immer noch leicht im Plus, doch mittelfristig zeigt sich mit einem Minus von fast 14 Prozent über 12 Monate der Gegenwind. Der niedrige RSI-Wert von 13 signalisiert zudem eine technisch stark überverkaufte Situation.

Überraschung von Goldman Sachs?

Zusätzlich zu diesen operativen und marktseitigen Abwägungen sorgt eine Stimmrechtsmeldung für Aufmerksamkeit. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Beteiligung an BASF ausgebaut und hielt laut Meldung vom heutigen Montag per 24. April nun 5,13 Prozent der Stimmrechte. Der Großteil davon entfällt auf Finanzinstrumente. Ist dies ein Zeichen institutionellen Vertrauens trotz der aktuellen Herausforderungen?

Die BASF-Aktie präsentiert sich damit in einem Spannungsfeld: Einerseits die deutliche Dividendenkürzung und Analystenvorsicht angesichts realer Risiken, andererseits die vom Management bestätigte Prognose und das Engagement einer Großbank. Die kommenden Monate dürften zeigen, welche Seite die Oberhand gewinnt.

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