Nach zwei Jahren zermürbendem Konflikt, Verhaftungen und einer Milliardenabschreibung ist Barrick Gold endlich raus aus der Mali-Krise. Am Montag explodierte die Aktie um 8,5 Prozent auf ein Allzeithoch – und die Frage ist nun: War das nur der Anfang?

Durchbruch nach monatelangem Machtkampf

Barrick Gold hat sich mit der Regierung Malis auf eine umfassende Einigung geeinigt, die alle Streitigkeiten rund um den hochprofitablen Loulo-Gounkoto-Minenkomplex beendet. Mali lässt alle Anklagen gegen Barrick und dessen Mitarbeiter fallen und entlässt vier inhaftierte Angestellte. Im Gegenzug zieht Barrick seine Klagen vor dem Internationalen Zentrum zur Beilegung von Investitionsstreitigkeiten der Weltbank zurück und unterzeichnet Malis neues Bergbaugesetz von 2023.

Die malische Regierung hebt die provisorische Zwangsverwaltung der Minen auf und gibt die operative Kontrolle vollständig an Barrick zurück. Zusätzlich werden die Abbaugenehmigungen um zehn Jahre verlängert – ein entscheidender Schritt für langfristige Planungssicherheit. Barrick-Manager Mamadou Samake kündigte bereits an, den Normalbetrieb zum 1. Januar 2026 wieder aufzunehmen.

Zwei Jahre Eskalation und bittere Verluste

Der Konflikt war eskaliert, nachdem die 2020 an die Macht gekommene Militärregierung 2023 ein neues Bergbaugesetz einführte, das den staatlichen Anteil an den Gold-Einnahmen drastisch erhöhte. Mali beschlagnahmte drei Tonnen Gold aus Barricks Produktion, verhängte einen Haftbefehl gegen den damaligen CEO Mark Bristow und zwang das Unternehmen zu einer Milliarden-Dollar-Abschreibung.

Die Mine hatte zuvor etwa 900 Millionen Dollar Umsatz im Jahr 2024 eingebracht – eine der profitabelsten Anlagen im Portfolio. Der Kontrollverlust und die politische Unsicherheit lasteten schwer auf der Bewertung, auch wenn die Aktie dank steigender Goldpreise insgesamt zulegen konnte.

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Elliott drängt auf Umstrukturierung – folgt jetzt der Exit?

Die Mali-Lösung kommt just zu einem Zeitpunkt, an dem Aktivist Elliott Investment Management massiv bei Barrick eingestiegen ist – mit einer Position von rund 700 Millionen Dollar zählt die Investmentfirma nun zu den Top-10-Aktionären. Gleichzeitig wurde im September CEO Mark Bristow durch Mark Hill ersetzt, mehrere Führungskräfte verließen das Unternehmen.

Analysten spekulieren, dass Barrick nun den Ausstieg aus Mali vorbereitet. Martin Pradier von Veritas Investment Research sieht einen Verkauf als logischen nächsten Schritt: „Barrick kann unter derart wackeligen Rahmenbedingungen nicht effektiv operieren." Die jüngsten Verkäufe anderer Non-Core-Assets – darunter die Hemlo-Mine für bis zu 1,09 Milliarden Dollar – zeigen, dass das Management seine Strategie konsequent auf Portfoliobereinigung ausrichtet.

Neubewertung im Gange?

Mit der Mali-Einigung fällt eine der größten Unsicherheiten weg, die Barricks Bewertung im Vergleich zu Wettbewerbern gedrückt hatten. Trotz Rekordgoldpreisen und einer Jahresperformance von 119 Prozent hatte die Aktie den Sektor-Durchschnitt von 131 Prozent nicht erreichen können. Die Frage ist nun, ob die Befreiung aus Mali den Weg für eine strategische Neuausrichtung ebnet – möglicherweise sogar eine Aufspaltung des Konzerns, wie Elliott sie favorisieren könnte.

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