Zwei Jahre der Unsicherheit, verhaftete Mitarbeiter und ein stillgelegter Minenkomplex gehören endlich der Vergangenheit an. Barrick Gold hat den erbitterten Streit mit der Regierung in Mali durch einen historischen Vergleich beigelegt und damit eines seiner größten Risiken eliminiert. Doch der Frieden hat seinen Preis – und Anleger fragen sich: Ist der Weg für neue Höchststände damit endgültig frei?

Das Ende des Minen-Dramas

Der kanadische Bergbau-Gigant greift tief in die Tasche, um die Kontrolle zurückzugewinnen: Insgesamt fließen rund 430 Millionen US-Dollar an den malischen Staat. Im Gegenzug erhält Barrick die sofortige operative Hoheit über den für den Konzern kritischen Loulo-Gounkoto-Komplex zurück.

Die Einigung beendet nicht nur die juristischen Auseinandersetzungen, sondern auch eine menschliche Belastungsprobe. Die Regierung in Bamako lässt alle Anklagen fallen und leitet Schritte zur Freilassung der vier Mitarbeiter ein, die während des Konflikts inhaftiert wurden. Damit löst sich ein massiver operativer Bremsklotz, der lange schwer auf der Stimmung der Investoren lastete.

Machtpoker um Gold und Gesetze

Der Konflikt hatte sich ursprünglich am neuen Bergbaugesetz von 2023 entzündet, durch das Mali höhere Lizenzgebühren und Staatsbeteiligungen einforderte. Als Barrick sich wehrte, eskalierte die Lage dramatisch: Es folgten Steuernachforderungen, Haftbefehle gegen das Management – inklusive des ehemaligen CEOs Mark Bristow – und schließlich die faktische Übernahme der Minen durch den Staat.

Mit dem nun geschlossenen Vergleich akzeptiert Barrick das neue Regelwerk von 2023. Das Unternehmen zieht seine Schiedsklagen zurück und sichert sich im Gegenzug die Verlängerung der Schürfrechte für die Loulo-Mine um ein weiteres Jahrzehnt. Es ist ein Kompromiss, der langfristige Planungssicherheit über kurzfristige Prinzipien stellt.

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Analysten sehen Milliarden-Cashflow

Wirtschaftlich könnte sich der teure Vergleich schnell rentieren. Analysten von BMO Capital Markets rechnen bei einem zügigen Neustart der Produktion mit einem Ausstoß von rund 670.000 Unzen Gold im kommenden Jahr. Für Barrick würde dies einen geschätzten operativen Cashflow von 1,5 Milliarden Dollar aus nur diesem einen Komplex bedeuten.

Die Reaktion an der Börse spricht eine deutliche Sprache. Die Aktie notiert aktuell in unmittelbarer Schlagdistanz zum 52-Wochen-Hoch und untermauert damit ihre beeindruckende Performance von rund 120 Prozent seit Jahresanfang. Das politische Risiko, das wie ein Damoklesschwert über dem Kurs schwebte, ist gebannt.

Strategische Kehrtwende?

Die erfolgreiche Einigung hat auch strategische Implikationen. Zuletzt gab es Berichte, wonach der Vorstand angesichts der politischen Risiken eine Aufspaltung des Konzerns oder einen Verkauf der Afrika-Sparte erwogen hatte. Dieser Druck dürfte nun weichen. Das Management beweist mit dem Deal, dass es auch in schwierigen Schwellenländern handlungsfähig bleibt und den Zugriff auf hochwertige Assets sichern kann.

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