Barrick Gold schließt gleich zwei offene Baustellen – und das zu einem Zeitpunkt, an dem der Goldpreis Rekorde jagt. In Mali ist der langwierige Streit um die wichtige Mine Loulo-Gounkoto beigelegt, in den USA trennt sich der Konzern von einem Nicht-Kerngeschäft in Utah. Im Fokus steht nun die Frage, wie stark Barrick von den historischen Goldpreisen profitieren kann.

Mali-Einigung entschärft zentrales Risiko

Der wichtigste Punkt für Aktionäre ist die Entschärfung des politischen Risikos in Westafrika. Nach fast zwei Jahren Verhandlungen hat Barrick den Konflikt mit der Übergangsregierung in Mali um das Loulo-Gounkoto-Komplex beigelegt – eines der zentralen Tier-1-Assets des Konzerns.

Kernpunkte der Vereinbarung:

  • Rückgabe von rund 3 Tonnen zuvor beschlagnahmtem Gold an Barrick
  • Wert dieser Menge: etwa 400 Millionen US-Dollar auf Basis der aktuellen Preise
  • Ausgleichszahlung von Barrick: 244 Milliarden CFA-Francs (rund 437 Millionen US-Dollar)
  • Freilassung von vier Mitarbeitern
  • Sofortige Wiederaufnahme des vollen Betriebs in der Mine

Mit dieser Lösung fällt ein erheblicher geopolitischer Belastungsfaktor weg, der den Bewertungsabschlag gegenüber Wettbewerbern mit geprägt hatte. Besonders ins Gewicht fällt dies, weil unterbrochene Produktion bei den derzeit historischen Goldpreisen deutlich teurer wäre als noch vor wenigen Quartalen.

Rekord-Goldpreis verstärkt Hebel

Der Zeitpunkt der Einigung könnte für Barrick kaum günstiger sein. Der Spotpreis für Gold ist seit Jahresbeginn um mehr als 68 % gestiegen und erreichte am Montag ein Rekordniveau von 4.426,66 US-Dollar je Unze. Die gesamte Edelmetallbranche erfährt damit eine deutliche Neubewertung.

Treiber dieser Entwicklung sind laut Marktbeobachtern:

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  • Erwartete Zinssenkungen der US-Notenbank im Jahr 2026
  • Anhaltende Goldkäufe durch Notenbanken
  • Anhaltende geopolitische Spannungen
  • Breite Stärke im Edelmetallsektor, Silber handelt nahe 70 US-Dollar je Unze

Für Produzenten wie Barrick ist entscheidend, dass die All-in Sustaining Costs (AISC) bislang deutlich langsamer steigen als der Goldpreis. Das führt zu stark ausgeweiteten operativen Margen. Solange die Förderkosten stabil bleiben und die Produktion in Mali nun wieder planmäßig läuft, deutet vieles auf kräftige freie Cashflows in den kommenden Quartalen hin.

Die positive Grundstimmung spiegelt sich auch in der Analystenseite wider: Raymond James hat zum Wochenauftakt das Kursziel für Barrick angehoben und verweist dabei explizit auf die verbesserte operative Perspektive und das starke Preisumfeld für Gold.

Kursseitig spiegelt sich die neue Ausgangslage bereits deutlich wider: Die Aktie schloss heute bei 38,74 Euro und liegt seit Jahresanfang rund 149 % im Plus, zugleich markiert dieser Stand das aktuelle 52-Wochen-Hoch.

Portfolio-Verschlankung in den USA

Parallel zur Mali-Lösung nutzt Barrick die Gelegenheit, das nordamerikanische Portfolio zu straffen. Revival Gold hat am Montag mitgeteilt, die Option zum Erwerb von 100 % der Barrick-Beteiligung am Mercur-Goldprojekt in Utah auszuüben.

Die Konditionen:

  • 5 Millionen US-Dollar Zahlung an Barrick bei Closing (geplant für den 1. April 2026)
  • Drei weitere Zahlungen von je 5 Millionen US-Dollar zu den folgenden Jahrestagen des Produktionsbeginns
  • Zusätzlich behält Barrick eine 2%-NSR-Royalty (Net Smelter Return) auf das Projekt

Damit reduziert der Konzern den operativen Aufwand für ein nicht-strategisches Asset, bleibt aber über die Royalty an einem potenziellen Aufwärtsszenario beteiligt. Der unmittelbare Liquiditätszufluss ist moderat, die Transaktion passt jedoch in eine klarer fokussierte Tier-1-Strategie.

Ausblick: Fokus auf Umsetzung und Cashflows

Für die nächsten Monate steht vor allem die operative Umsetzung im Vordergrund. Entscheidend wird sein, dass die vereinbarte Struktur in Mali stabil bleibt und der Output in Loulo-Gounkoto zügig hochgefahren wird, um die aktuell extrem hohen Goldpreise zu nutzen.

Auf mittlere Sicht rücken zwei Punkte in den Fokus: Zum einen der Abschluss der Mercur-Transaktion im zweiten Quartal 2026, der mit gestreckten Zahlungen und Royalty-Erlösen einen Zusatzbeitrag leisten kann. Zum anderen die nächste Berichtssaison, in der sich erstmals klar quantifizieren lässt, wie stark die Kombination aus Rekordpreisen und wieder stabilisiertem Tier-1-Portfolio in Mali auf Margen und freien Cashflow durchschlägt.

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