Ein Goldproduzent, zwei gigantische Probleme – und plötzlich beide auf einen Schlag gelöst. Barrick Gold hat innerhalb von 48 Stunden geschafft, woran Anleger jahrelang zweifelten: Die Befreiung aus einem zermürbenden Rechtsstreit in Westafrika und gleichzeitig eine Milliarden-Liquiditätsspritze aus Kanada. Das Resultat? Die Aktie erreichte am Donnerstag den höchsten Stand seit 14 Jahren. Doch ist das erst der Anfang – oder kaufen Anleger hier bereits auf dem Gipfel?

Doppelschlag: Mali und Kanada liefern gleichzeitig

Der entscheidende Tag war der 27. November. Barrick verkündete die Einigung mit der Regierung von Mali über den strategisch wichtigen Loulo-Gounkoto Goldkomplex. Zwei Jahre Konflikt, inhaftierte Mitarbeiter, strafrechtliche Anklagen – all das ist Geschichte. Die Lösung: 430 Millionen Dollar Zahlung an den Staat, teilweise über Steuergutschriften verrechnet. Im Gegenzug erhält Barrick eine um zehn Jahre verlängerte Betriebsgenehmigung und kann ab dem 1. Januar 2026 wieder voll produzieren.

Parallel dazu wurde der Verkauf der kanadischen Hemlo-Goldmine an Carcetti Capital finalisiert. Diese Transaktion bringt bis zu 1,09 Milliarden Dollar in die Kasse – 875 Millionen sofort in bar. Das ist keine Notverkauf, sondern strategische Portfoliobereinigung: Barrick trennt sich konsequent von Assets, die nicht zu den hochprofitablen "Tier One"-Lagerstätten zählen.

Die finanziellen Konsequenzen sind beachtlich:

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?

  • Mali-Neustart: BMO Capital Markets erwartet für 2026 einen operativen Cashflow von 1,5 Milliarden Dollar allein aus Loulo-Gounkoto bei einer Produktion von 670.000 Unzen Gold
  • Liquiditätsschub: Die Verkaufserlöse aus Hemlo stärken die Bilanz massiv und schaffen Spielraum für Dividenden oder weitere Akquisitionen
  • Dividendenerhöhung: Die Quartalsdividende wurde kürzlich auf 0,175 Dollar angehoben – am heutigen Freitag wird die Aktie Ex-Dividende gehandelt

Elliott Management und der Aufhol-Effekt

Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Der aktivistische Investor Elliott Management hat eine Position von über 700 Millionen Dollar aufgebaut und drängt auf Effizienzsteigerungen. Die blitzschnelle Lösung der Mali-Blockade und der zügige Hemlo-Exit senden eine klare Botschaft: Das Management kann liefern.

Fundamental steht Barrick zudem in einem außergewöhnlichen Marktumfeld. Goldman Sachs und Morgan Stanley prognostizieren Goldpreise von bis zu 4.900 Dollar bis 2026. Während Konkurrent Kinross Gold seit Jahresbeginn bereits 192 Prozent zulegte, steht Barrick trotz der jüngsten Rallye bei rund 160 Prozent Plus. TD Cowen bekräftigte am 27. November die Einstufung "Buy" und sieht das Unternehmen angesichts der Asset-Pipeline – inklusive der Megaprojekte Reko Diq und Lumwana – weiterhin als unterbewertet an.

Überhitzt oder unterschätzt?

Die Aktie steht vor einem klassischen Dilemma. Kurzfristig ist das Papier nach dem parabolischen Anstieg extrem überkauft – verstärkt durch den heutigen Dividendenabschlag dürfte eine Konsolidierung wahrscheinlich sein.

Mittel- bis langfristig hat Barrick jedoch die Weichen für eine Neubewertung gestellt. TD Cowen sieht ein Kursziel von 46 Dollar, der Marktkonsensus liegt bei rund 45 Dollar. Die entscheidenden Impulse werden nun vom operativen Neustart in Mali zum Jahreswechsel und der strategischen Verwendung der Verkaufserlöse kommen. Wer auf den Gold-Superzyklus setzt, dürfte Barrick trotz der Rallye auf der Liste behalten.

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