Zwei Jahre lang hielt der Konflikt mit der Militärregierung in Mali den Minengiganten in Atem – inklusive festgesetzter Mitarbeiter und beschlagnahmter Goldreserven. Nun meldet Barrick Gold überraschend eine vollständige Einigung und erhält die operative Kontrolle über den strategisch wichtigen Minenkomplex Loulo-Gounkoto zurück. Doch zu welchem Preis erkauft sich der Konzern diesen Frieden und was bedeutet das für den wachsenden Druck durch aktivistische Investoren?

Ende des Nervenkriegs

Für Interims-CEO Mark Hill ist es der erste große Sieg nach dem abrupten Abgang seines Vorgängers Mark Bristow. Die Einigung beendet einen kostspieligen Stillstand: Mali lässt alle strafrechtlichen Anklagen gegen Barrick und seine Mitarbeiter fallen, die Freilassung der inhaftierten Angestellten ist bereits eingeleitet.

Entscheidend für die Zukunft des Unternehmens ist jedoch die Rückgabe der operativen Kontrolle. Die Regierung beendet die zwangsweise verhängte provisorische Verwaltung der Minen. Im Gegenzug musste Barrick jedoch Zugeständnisse machen: Der Konzern zieht seine Klage vor dem internationalen Schiedsgericht (ICSID) zurück und unterzeichnet Malis umstrittenen Bergbau-Kodex von 2023. Dieser sichert der Regierung einen größeren Anteil an den Einnahmen – ein Preis, den Barrick für die Verlängerung der Minenlizenz um weitere zehn Jahre zahlen muss.

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Rückkehr zur Cashcow

Warum diese Einigung für die Anleger so essenziell ist, zeigt ein Blick auf die Bücher. Die Krise in Mali hatte Barrick im laufenden Jahr schwer getroffen: Rund eine Milliarde US-Dollar Umsatz mussten abgeschrieben werden, nachdem die Regierung zwischenzeitlich drei Tonnen Gold beschlagnahmt hatte.

Der Komplex Loulo-Gounkoto gilt historisch als eines der profitabelsten Assets im Portfolio und generierte allein 2024 fast 900 Millionen US-Dollar Umsatz. Dass diese Geldquelle nun wieder sprudeln könnte, sorgt an den Märkten für Aufatmen. Die Erleichterung der Anleger ist spürbar: Die Aktie kletterte zuletzt beständig und markierte am heutigen Montag ein neues 52-Wochen-Hoch bei 34,06 Euro.

Strategische Neuaufstellung?

Die Ruhe in Mali kommt gerade rechtzeitig, denn an anderer Stelle braut sich ein Sturm zusammen. Der aktivistische Investor Elliott Management hat Berichten zufolge eine signifikante Beteiligung aufgebaut und fordert Veränderungen. Im Raum steht eine mögliche Aufspaltung des Konzerns, um risikoreiche Assets von sicheren Jurisdiktionen zu trennen.

Branchenbeobachter werten die Einigung in Mali daher nicht unbedingt als langfristiges Bekenntnis zur Region, sondern als notwendigen Schritt zur "Flurbereinigung". Analysten spekulieren bereits, dass die Lösung des Konflikts den Weg für einen geordneten Rückzug aus Mali ebnen könnte, da die Bedingungen für internationale Betreiber unter dem neuen Kodex zunehmend unattraktiv werden. Für Barrick bedeutet der Deal vorerst Planungssicherheit – doch die Diskussion um die langfristige Strategie und das Portfolio dürfte gerade erst beginnen.

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