Über zwei Jahre lang lastete die Mali-Krise wie ein Damoklesschwert über Barrick Gold – nun ist der Alptraum vorbei. Der Bergbauriese hat sich mit der Militärregierung des westafrikanischen Landes geeinigt und erhält die volle Kontrolle über seinen Tier-1-Komplex Loulo-Gounkoto zurück. Die Börse reagierte elektrisiert: Die Aktie schoss um über 8 Prozent nach oben und erreichte Niveaus, die zuletzt vor über einem Jahrzehnt gesehen wurden. Doch was bedeutet dieser Deal konkret – und rechtfertigt er wirklich die Euphorie?

430 Millionen Dollar für den Frieden

Die Einigung kommt teuer zu stehen: Barrick zahlt insgesamt rund 430 Millionen US-Dollar (244 Milliarden CFA-Francs) an die malische Regierung. Davon fließen 144 Milliarden CFA-Francs innerhalb von sechs Tagen als direkte Zahlung, der Rest wird durch Mehrwertsteuer-Guthaben und bereits geleistete Vorauszahlungen ausgeglichen.

Im Gegenzug erhält Barrick nicht nur die sofortige operative Kontrolle über den Minenkomplex zurück – die malische Regierung lässt auch alle rechtlichen Anklagen fallen und entlässt vier monatelang festgehaltene Mitarbeiter des Konzerns. Entscheidend: Die Betriebsgenehmigung wird um zehn Jahre verlängert, was dem Unternehmen langfristige Planungssicherheit verschafft. Barrick zieht dafür seine Klage vor dem internationalen Schiedsgericht der Weltbank (ICSID) zurück.

Die Reaktion der Wall Street war eindeutig. Die Bank of America stufte die Aktie auf "Kaufen" hoch und hob das Kursziel auf 48 Dollar an. Raymond James folgte mit einer Anhebung auf 42 Dollar. Der Grund: Mit Loulo-Gounkoto steht ein Kronjuwel auf dem Spiel – über 700.000 Unzen Gold werden dort jährlich gefördert, was etwa 1,5 Milliarden Dollar operativen Cashflow bei aktuellen Goldpreisen bedeutet.

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Barrick?

Rohstoff-Nationalismus auf dem Vormarsch

Der Konflikt begann 2023, als Mali unter seiner Militärjunta ein neues Bergbaugesetz einführte, das höhere Staatsanteile und Einnahmen aus dem Rohstoffsektor vorsah. Die Lage eskalierte dramatisch, als die Regierung Goldlieferungen beschlagnahmte und Barrick-Mitarbeiter inhaftierte – ein Machtkampf, der das partnerschaftliche Modell des Konzerns auf eine harte Probe stellte.

Die 430 Millionen Dollar mögen schmerzhaft sein, doch aus Sicht vieler Analysten war dies der einzig gangbare Weg. Die Alternative – eine vollständige Verstaatlichung oder der Verlust des Assets – hätte deutlich verheerendere Folgen gehabt. Dass Barrick seinen 80-Prozent-Anteil behalten kann (der Staat hält 20 Prozent), gilt als strategischer Erfolg in einem Umfeld zunehmender Ressourcenkontrolle durch afrikanische Regierungen.

Jetzt kommt es auf die Umsetzung an

Trotz der Jubelmeldung bleiben Fragezeichen. Experten von Jefferies warnen, dass es sechs bis zwölf Monate dauern könnte, bis Loulo-Gounkoto wieder voll produktiv läuft – die Zwangsverwaltung hat Spuren hinterlassen. In den kommenden Tagen wird die physische Übergabe abgeschlossen und die Mitarbeiter werden freigelassen.

Der wahre Lackmustest folgt mit dem Q4-Bericht: Dort wird sich zeigen, wie stark die Einmalzahlung die Bilanz belastet und wie schnell die Produktion hochgefahren werden kann. Technisch hat die Aktie wichtige Widerstände durchbrochen – die nächste psychologische Marke liegt bei 45 Dollar. Mit dem Wegfall des Mali-Risikos rückt nun wieder die operative Performance in den Fokus. Die Frage lautet: Kann Barrick die neu gewonnene Freiheit in nachhaltige Renditen ummünzen?

Barrick-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Barrick-Analyse vom 26. November liefert die Antwort:

Die neusten Barrick-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Barrick-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 26. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Barrick: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...