Bankenkrisen als wiederkehrendes Phänomen

Bankenkrisen sind keinesfalls ein neues Phänomen. Die Finanzwelt hat im Laufe der Geschichte immer wieder schwere Erschütterungen erlebt. Diese gingen mit weitreichenden Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft einher.

 

Ein Blick zurück zeigt, dass Finanzkrisen dabei häufig ähnliche Muster aufweisen:

 

  • 1929: Die Weltwirtschaftskrise – Der Zusammenbruch der New Yorker Börse führte zu einer massiven Bankenkrise, einer hohen Arbeitslosigkeit und weltweiten wirtschaftlichen Problemen.
  • 2008: Die globale Finanzkrise – Durch spekulative Immobilienkredite und hochriskante Finanzprodukte geriet das Bankensystem ins Wanken. Die Insolvenz von Lehman Brothers löste eine globale Banken- und Wirtschaftskrise aus.
  • 2023: Die Bankenbeben in den USA und Europa – Der Kollaps der Silicon Valley Bank und Credit Suisse zeigte erneut, wie schnell Unsicherheiten eskalieren können.

 

Die Ursachen für die Bankenkrisen sind häufig die gleichen, nämlich riskante Kreditvergaben, mangelnde Eigenkapitalreserven oder auch externe Schocks wie Zinserhöhungen oder geopolitische Spannungen. Die zentrale Frage bleibt jedoch: Wie gut sind Banken und Finanzsysteme heute vor neuen Krisen geschützt?

 

Kredite in Krisenzeiten: Wie sicher ist die Finanzierung?

Wenn Banken unter Druck geraten, hat dies auch Auswirkungen auf die Kreditnehmer. Die Vergabekriterien für Kredite werden verschärft, die Zinsen steigen und die Banken werden generell vorsichtiger bei der Genehmigung neuer Finanzierungen.

 

Besonders betroffen sind von diesen Entwicklungen:

 

  • Selbstständige und Unternehmer, die auf Finanzierungen zur Geschäftsentwicklung angewiesen sind.
  • Privatpersonen mit schwacher Bonität, da Banken in unsicheren Zeiten weniger Risiken eingehen.
  • Immobilienkäufer, die durch die steigenden Zinsen mit höheren Kreditkosten konfrontiert werden.

 

Für Personen, die mit finanziellen Herausforderungen kämpfen, stellt sich oft die Frage, ob eine Kreditaufnahme für sie überhaupt noch möglich ist. Doch auch in schwierigen Fällen gibt es Lösungen, etwa in Form eines Kredits trotz negativer Schufa. Dabei sind jedoch bestimmte Rahmenbedingungen zu beachten. Die Zinsen fallen in der Regel höher aus, es werden strengere Sicherheiten verlangt und es gibt nur eine begrenzte Auswahl an Kreditinstituten.

Wie können sich Kreditnehmer und Sparer absichern?

Sowohl Kreditnehmer als auch Sparer stehen vor der Herausforderung, ihr Kapital in Krisenzeiten bestmöglich zu schützen. Dabei helfen verschiedene Strategien:

 

Tipps für Kreditnehmer:

 

  • Zinsentwicklung beobachten: In Zeiten steigender Leitzinsen schützen langfristige Fixzins-Kredite vor unerwarteten Kostensteigerungen.
  • Bonität verbessern: Eine gute Kreditwürdigkeit führt zu besseren Konditionen und erhöht damit auch die Wahrscheinlichkeit einer Kreditgenehmigung.
  • Notfallreserven aufbauen: Wer über finanzielle Rücklagen verfügt, kann in Krisenzeiten plötzlich auftretende Engpässe überbrücken.
  • Schulden minimieren: Überflüssige Kredite oder Konsumschulden sollten vermieden oder möglichst zeitnah abgebaut werden.

 

Tipps für Sparer:

 

  • Einlagensicherung beachten: In der EU sind Bankeinlagen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank generell geschützt – ein wichtiger Sicherheitsmechanismus, falls es zu einer Bankenkrise kommt.
  • Kapital breit streuen: Statt alles auf ein Konto zu lagern, sind verschiedene Anlageformen wie Tagesgeld, Festgeld, Aktien oder Anleihen sinnvoll.
  • Sachwerte in Betracht ziehen: Immobilien, Gold oder Rohstoffe gelten als stabiler Inflationsschutz und stellen daher eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio dar.
  • Bankenrisiken prüfen: Wer höhere Summen anlegt, sollte auf die Stabilität der jeweiligen Bank achten. Ratings und Bilanzen liefern Aufschluss über die finanzielle Lage des Instituts.

Wie sicher sind Bankeinlagen in Krisenzeiten wirklich?

Ein wesentlicher Aspekt für Sparer ist die Sicherheit ihrer Bankeinlagen. Während kleine Beträge durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt sind, sind bei höheren Summen zusätzliche Überlegungen sinnvoll.

 

Große Banken werden in Krisenzeiten beispielsweise häufig vom Staat gestützt. Kleinere Institute müssen dagegen bei Schieflagen schneller Insolvenz anmelden. Manche Banken gehören darüber hinaus freiwilligen Sicherungsfonds an, die noch über die gesetzliche Einlagensicherung hinausgehen. Geldanlagen in Fremdwährungen können je nach politischer Lage zusätzlichen Schwankungen unterliegen, was ebenfalls zu bedenken ist.

 

Die Bankeinlagen sind heute jedoch in den meisten Industrieländern relativ sicher – dennoch lohnt sich im Vorfeld ein genauer Blick auf die Stabilität der jeweiligen Bank.

Welche Rolle spielen die Zentralbanken und gesetzliche Regulierungen?

Nach der Finanzkrise 2008 wurden zahlreiche neue Regulierungen eingeführt, um die Banken stabiler zu machen. Doch reichen diese wirklich aus?

 

Die Maßnahmen, die zur Stabilisierung des Finanzsystems ergriffen wurden, umfassen beispielsweise die Erhöhung der Eigenkapitalanforderungen. Die Banken müssen heute mehr Kapitalreserven vorhalten, um Krisen besser abfedern zu können. Daneben prüfen die Zentralbanken regelmäßig die Krisenfestigkeit von Banken und greifen notfalls ein.

 

Interessant sind auch die sogenannten Bail-in-Regelungen: Statt Steuergelder für die Bankenrettungen zu nutzen, werden in Krisen vorrangig Gläubiger und Aktionäre in Verantwortung genommen. Zudem erfolgt eine Überwachung durch die EZB und die BaFin. Die Europäische Zentralbank und die nationale Finanzaufsichten kontrollieren die Banken heute strenger als früher.

 

Trotz dieser Schutzmechanismen bleibt das Finanzsystem nach wie vor anfällig für externe Schocks. Hohe Staatsverschuldungen, geopolitische Krisen oder neue spekulative Finanzprodukte könnten demnach in Zukunft erneut zu Problemen führen.

Kredit- und Einlagensicherheit in Zeiten der Unsicherheit

Die Stabilität des Finanzsektors bleibt damit ein sensibles Thema – insbesondere in den aktuellen Zeiten vieler geopolitischer Spannungen und wirtschaftlichen Herausforderungen.

 

Für Kreditnehmer bedeutet das: Eine vorsichtige Finanzplanung ist essentiell. Niedrige Zinsen gehören der Vergangenheit an. Damit geht einher, dass Banken ihre Kredite selektiver vergeben. Wer auf eine Finanzierung angewiesen ist, sollte daher vor allem seine Bonität stärken und langfristig kalkulieren.

 

Für Sparer ist es entscheidend, auf Sicherheit zu setzen. Das bedeutet, die Einlagensicherung zu nutzen, ihr Kapital zu diversifizieren und die Banken mit Bedacht zu wählen. Eine Mischung aus klassischen Bankeinlagen, Sachwerten und breit gestreuten Investitionen hilft ebenfalls, kommende Krisenzeiten möglichst unbeschadet zu überstehen.

 

Auch wenn das Finanzsystem sich heute stabiler zeigt als noch im Jahr 2008, bleibt es anfällig für externe Schocks. Ein bewusster Umgang mit Krediten und Ersparnissen ist daher der beste Schutz vor unerwarteten Krisen.