André Heller hat heute seinen neuen Kunst- und Naturpark an der Oberen Alten Donau feierlich eröffnet. Tausende Besucher strömten bereits am ersten Tag in die 28.000 Quadratmeter große, frei zugängliche Anlage im 21. Bezirk Floridsdorf.

Das als "Bank Austria Park" benannte Areal verbindet internationale Skulpturenkunst mit durchdachter Landschaftsarchitektur. Heller bezeichnete sein neuestes Werk als "Gesamtkunstwerk" und "Ort der Sinnlichkeit und Schönheit". Nach neun Monaten Entstehungszeit gilt der Park als bedeutende Aufwertung für den Bezirk und die gesamte Donaumetropole.

14 Kunstwerke im Dialog mit den Elementen

Das Herzstück bilden 14 monumentale Skulpturen von internationalen Künstlern aus sieben Nationen. Heller kuratierte persönlich Werke von Xenia Hausner, Ugo Rondinone, Peter Pongratz und Carmen Wiederin. Die Kunstwerke führen einen ständigen Dialog mit Erde, Wasser, Luft und Licht.

Hellers eigener Beitrag thront prominent am Ufer: "Die Wasserwächterin" - eine vier Meter hohe Skulptur mit über fünf Meter hohem Windrad. Wasserspiele und Lichteffekte setzen das Kunstwerk in Szene.

Jede Skulptur wurde gezielt platziert, um je nach Tageszeit unterschiedliche Wirkungen zu entfalten. Eine spezielle Beleuchtung lässt die Objekte nach Einbruch der Dämmerung magisch erstrahlen.

Konsumfreie Zone für alle Generationen

Der Park am Mühlschüttel setzt auf ökologische Nachhaltigkeit und hohen Freizeitwert. 150 neue Bäume ergänzen den alten Baumbestand, 3.000 Quadratmeter Stauden- und Sträucherflächen bieten Insekten und Bienen neuen Lebensraum.

Die konsumfreie Zone steht allen Generationen offen:
* Weitläufige Spazier- und Radwege
* Outdoor-Fitnessgeräte für Sportbegeisterte
* 400 Quadratmeter große Kletterwelt für Familien
* Freier Zugang zum Wasser der Alten Donau

Stadt Wien und Bank Austria als Partner

Das ambitionierte Projekt entstand durch eine öffentlich-private Partnerschaft. Die Stadt Wien stellte die Grundstücke nach Auslaufen alter Pachtverträge zur Verfügung. Die UniCredit Bank Austria finanzierte die Kunstwerke und Hellers Engagement als Kurator.

Planungsstadträtin Ulli Sima bezeichnete den Park als "Juwel an der Oberen Alten Donau". Bezirksvorsteher Georg Papai sieht in der Anlage ein "neues Wahrzeichen" für Floridsdorf.

Für Heller markiert das Projekt die erste große botanisch-künstlerische Intervention in seiner Heimatstadt Wien. Es knüpft an seine international gefeierten Gartenprojekte wie den "Anima"-Garten in Marokko an.

Kulturelle Stadtentwicklung jenseits der Innenstadt

Die Standortwahl in Floridsdorf zeigt Wiens strategische Dezentralisierung des Kulturangebots. Der "Heller-Effekt" soll nicht nur lokale Anwohner, sondern auch Besucher aus anderen Stadtteilen und Touristen anziehen.

Branchenexperten sehen in dieser Form der Public-Private-Partnership ein zukunftsweisendes Modell für hochwertige öffentliche Räume. Der Park positioniert Wien erneut als Stadt, die Innovation, Kunst im öffentlichen Raum und grüne Stadtplanung erfolgreich verbindet.

Ein wachsender Garten der Fantasie

Heller plant bereits die Zukunft: Jährlich soll eine neue Kunstarbeit dank Sponsoren die Sammlung erweitern. Dies würde den Park zu einem lebendigen, sich ständig entwickelnden Ort machen.

Die Stadt Wien wird Nutzung und Akzeptanz genau beobachten, um Erkenntnisse für künftige Projekte zu gewinnen. Der Park könnte als Vorbild für ähnliche Initiativen in anderen Metropolen dienen - ein Leuchtturm für die Verschmelzung von Kunst und Natur in der modernen Stadtgestaltung.