Banco do Brasil: Stresstest für Anleger

Die Aktie des brasilianischen Bankenriesen durchlebt eine Phase extremer Volatilität. Nach anfänglichen Verlusten gelang eine teilweise Erholung – doch die zugrundeliegenden Probleme bleiben bestehen.
Tektonische Verschiebungen im Kreditmarkt
Der brasilianische Kreditmarkt zeigt alarmierende Risse. Die jüngsten Daten der Zentralbank offenbaren eine deutliche Verschlechterung der Kreditqualität. Während die initiale Ausfallrate bei 4,0% stabil blieb, schoss die Delinquenz im Agrarsektor um 41 Basispunkte nach oben.
Noch deutlicher wird das Problem bei freien Ressourcen: Hier kletterte die Ausfallrate auf 5,2% – den höchsten Stand seit November 2017. Gleichzeitig sanken die Margen um 20 Basispunkte. Eine toxische Mischung für die Gewinnspanne.
Quartalszahlen im freien Fall
Die jüngsten Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das bereinigte Nettoeinkommen brach im zweiten Quartal um 60% auf 3,8 Milliarden Real ein. Selbst im Halbjahresvergleich zeigt sich ein minus von 40%.
Zwei Haupttreiber sind verantwortlich: Die Delinquenz im Agrarportfolio stieg auf 3,5%, was zu massiven Wertberichtigungen von 7 Milliarden Real zwang. Gleichzeitig fraßen neue Bilanzierungsvorschriften (CMN 4966) fast eine weitere Milliarde an Gewinn.
Trotz dieser Belastungen wuchs das Kreditportfolio um 11%. Die Kehrseite: Die Eigenkapitalrendite (ROE) fiel auf 8,4% – ein Tiefststand seit 2016. Konsequenterweise senkte die Bank ihre Prognose für 2025 auf 21-25 Milliarden Real.
Kommunikationspannen und Kampagnen
Doch nicht nur die Zahlen sorgen für Unruhe. CEO Tarciana Medeiros geriet wegen einer umstrittenen Handelsempfehlung unter Druck. Ihr Rat an Kleinanleger ("halten, wenn sie BB-Aktien haben; kaufen, wenn nicht") musste gegenüber der Aufsichtsbehörde CVM als bereits bekannte Information erklärt werden.
Gleichzeitig kämpft die Bank gegen gezielte Desinformationskampagnen. Die Staatsanwaltschaft hat die Bundespolizei eingeschaltet, um Falschmeldungen über angebliche internationale Sanktionen zu untersuchen. Bankengewerkschaften unterstützen die Bank im Kampf gegen diese "Angriffe und Lügen".
Einzigartige Positionierung am Kapitalmarkt
Inmitten der Turbulenzen ergibt sich eine interessante Marktkonstellation: Mit der Rückzahlung der Itau Unibanco-Anleihen wird Banco do Brasils 1,72-Milliarden-Dollar-AT1-Bond zum letzten verbleibenden Instrument dieser Art brasilianischer Emittenten.
Diese exklusive Positionierung könnte sich als strategischer Vorteil erweisen, selbst wenn der Trend zu Lokalwährungsfinanzierungen weiter anhält. Die Bruttofinanzmarge profitierte bereits von Neubewertungen, Kreditwachstum – besonders bei Gehaltskrediten – und soliden Treasury-Ergebnissen.
Die Frage bleibt: Reichen diese Lichtblicke aus, um die fundamentalen Herausforderungen bei der Kreditqualität zu überstrahlen?
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