
Ballard Power Aktie: Schrumpfkur für die Zukunft?
19.05.2025 | 01:28
Ballard Power, einst ein Hoffnungsträger der Wasserstoff-Revolution, navigiert durch stürmische Zeiten. Während das Bussegment für einen Lichtblick in den jüngsten Quartalszahlen sorgt, zwingt der allgemeine Gegenwind das Unternehmen zu einem harten Sparkurs. Reicht diese Rosskur, um Ballard Power wieder auf Wachstumskurs zu bringen, oder steckt mehr hinter den Problemen?
Zahlenwerk zwischen Licht und Schatten
Im ersten Quartal 2025 konnte Ballard Power den Umsatz zwar um 6 Prozent auf 15,4 Millionen US-Dollar steigern, getrieben vor allem durch eine starke Nachfrage im Bussegment, das um 41 Prozent zulegte und 81 Prozent des Quartalsumsatzes ausmachte. Auch die Auslieferungen von Motoren stiegen um 31 Prozent. Doch dieser Hoffnungsschimmer wird getrübt durch die längerfristige Entwicklung: Über das letzte Jahr brach der Umsatz um 32 Prozent ein, über die vergangenen drei Jahre sogar um 35 Prozent. Die Märkte haben hier bereits ein klares Signal gesendet, was sich auch im Aktienkurs widerspiegelt, der in den letzten zwölf Monaten um über die Hälfte nachgegeben hat.
Die Bruttomarge lag im ersten Quartal 2025 bei bitteren -23 Prozent, was jedoch eine Verbesserung um 14 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal darstellt. Verantwortlich hierfür waren der höhere Umsatz und gesunkene Fertigungsgemeinkosten.
Der Rotstift regiert – aber reicht das?
Ballard Power hat den Ernst der Lage erkannt und tritt kräftig auf die Kostenbremse. Bereits im September 2024 eingeleitete Restrukturierungsmaßnahmen führten im ersten Quartal 2025 zu einer Reduktion der operativen Barkosten um 22 Prozent und der gesamten Betriebsausgaben um 31 Prozent. Weitere Einschnitte für 2025 werden geprüft, um die Finanzen angesichts unsicherer makroökonomischer, geopolitischer und branchenspezifischer Bedingungen zu stabilisieren. Ohne diese zusätzlichen Kürzungen dürfte die Bruttomarge aufgrund relativ geringer Einnahmen und deren Absorption durch Fertigungsgemeinkosten negativ bleiben.
Analysten prognostizieren zwar ein Umsatzwachstum von 37 Prozent pro Jahr für die nächsten drei Jahre. Doch die breitere Branche soll mit 74 Prozent jährlich deutlich stärker wachsen. Dieser im Branchenvergleich enttäuschende Ausblick gilt als ein wesentlicher Grund für das aktuell niedrige Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) des Unternehmens.
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Neue Aufträge als zarter Hoffnungsschimmer
Ende des ersten Quartals 2025 verfügte Ballard Power über liquide Mittel in Höhe von 576,7 Millionen US-Dollar. Der Auftragseingang im ersten Quartal war jedoch schwach, nachdem im vierten Quartal noch neue Bestellungen im Wert von 75,4 Millionen US-Dollar verbucht wurden. Der Auftragsbestand belief sich Ende des ersten Quartals auf 158 Millionen US-Dollar, das 12-Monats-Orderbuch auf 92,4 Millionen US-Dollar. Das Management deutete an, dass einige Verkaufschancen sich verzögert hätten, erwartet aber signifikante Aufträge in den kommenden Quartalen.Jüngste strategische Erfolge geben hier Anlass zur Hoffnung:
- Ein mehrjähriger Liefervertrag mit dem ägyptischen Nutzfahrzeughersteller MCV über rund 5 MW Brennstoffzellenmotoren. Erste Lieferungen sind für 2025 und 2026 geplant, primär für EU-Projekte.
- Ein Folgeauftrag von Canadian Pacific Kansas City (CPKC) über rund 20 MW Brennstoffzellenmotoren für nordamerikanische Lokomotiven, mit Auslieferung voraussichtlich 2025.
- Die Lieferung von 8 Megawatt FCmove®-HD+ Brennstoffzellenmotoren an Stadler US für Personenzüge in Kalifornien.
Gegenwind im Wasserstoffmarkt und strategische Manöver
Der Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellen kämpft derzeit mit Unsicherheiten bezüglich der Wasserstoffpolitik und möglicher Handelszölle. Ballard Power begegnet diesen Herausforderungen mit einem Fokus auf Kostenreduktion und operative Effizienz. Ressourcen wurden vom LKW-Markt abgezogen, um Kosten zu senken und sich auf die Chancen im Busmarkt zu konzentrieren. Allerdings dürfte die Verbreitung von Brennstoffzellenbussen ohne eine breitere Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen weiterhin langsam voranschreiten.
Ein interessanter strategischer Schachzug ist der kürzliche Verkauf von strategischen Vermögenswerten der Ballard Power Europe Systems A/S an die deutsche SFC Energy AG. Diese Transaktion umfasst geistige Eigentumsrechte und Kundenverträge in Skandinavien. Für Ballard ist dies ein Schritt zur Straffung, für SFC Energy eine Möglichkeit zur Expansion.
Der konsequente Fokus auf Kostenkontrolle ist verständlich, doch was bedeutet dies für die langfristigen Wachstumsperspektiven von Ballard Power in einem sich wandelnden Sektor? Diese Frage bleibt zentral, während das Unternehmen versucht, sich in den aktuellen Marktbedingungen neu zu positionieren.
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