Die Avance Gas Holding steht vor ihrem finalen Akt – die freiwillige Liquidation ist beschlossen. Was als strategische Neuausrichtung begann, endet nun in der vollständigen Auflösung des Unternehmens. Für Aktionäre bleibt nur noch die Hoffnung auf letzte Rückflüsse aus der Abwicklung.

Entscheidung auf der Aktionärsversammlung besiegelt Schicksal

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 16. Mai fiel der endgültige Beschluss: Avance Gas Holding wird liquidiert. Mike Penrose und Igal Wizman von EY wurden als Liquidatoren bestellt, um den Prozess zu überwachen. Damit geht eine Ära zu Ende, die einst von ambitionierten Plänen im Gastankermarkt geprägt war.

Die Maßnahmen im Vorfeld zeigen, dass es kein Zurück mehr gibt:

  • Vollständige Einstellung des operativen Geschäfts
  • Verkauf der gesamten Flotte
  • Abstoßung aller Neubauverträge für Gastanker

Interessanterweise meldete das Unternehmen für Q1 2025 noch einen Nettogewinn von 42,6 Mio. US-Dollar – hauptsächlich aus den Schiffsverkäufen. Doch diese Zahlen täuschen: Es handelt sich um reine Abwicklungsgewinne, nicht um nachhaltige Erträge.

Delisting steht bevor – was bleibt für die Aktionäre?

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Die Osloer Börse wird die Aktie von Avance Gas Holding voraussichtlich im Juni oder Juli 2025 aus dem Handel nehmen. Damit verschwindet das Unternehmen endgültig von der Kapitalmarktbühne. Für Investoren gab es immerhin noch eine letzte Zahlung:

  • Letzte Ausschüttung: 0,74 US-Dollar pro Aktie am 7. Mai
  • Ex-Tag: 24. April 2025
  • Zusammensetzung: Kapitalrückzahlung und außerordentliche Dividende

Die Aktie notiert mittlerweile bei nur noch 0,23 Euro – ein dramatischer Fall von über 98% gegenüber dem 52-Wochen-Hoch von 18,04 Euro. Die extreme Volatilität von 230% spiegelt die Unsicherheit der letzten Monate wider.

Fazit: Ein Lehrstück für Investoren

Die Geschichte von Avance Gas Holding endet nicht mit einem Paukenschlag, sondern mit einem leisen Abgang. Die Liquidatoren werden nun die letzten Vermögenswerte veräußern, bevor das Unternehmen in der Versenkung verschwindet. Für die Aktionäre bleibt die ernüchternde Erkenntnis: Manchmal ist selbst eine geordnete Abwicklung das beste Ende einer gescheiterten Unternehmensstrategie.

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