Was für ein widersprüchlicher Handelstag für die Papiere von AUTO1! Der Online-Gebrauchtwagenhändler meldet am Mittwochmorgen herausragende Zahlen für das erste Quartal und schraubt sogar die Jahresprognose nach oben. Doch anstatt einer Kursrallye folgte ein herber Dämpfer. Wie kann das sein?

Zuerst zu den eigentlich erfreulichen Nachrichten: Im ersten Jahresviertel 2024 konnte AUTO1 den Fahrzeugabsatz um beachtliche 24,6 Prozent auf 204.046 Einheiten steigern. Der Umsatz legte um 33,6 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro zu, womit die Konsensschätzung der Analysten von 1,71 Milliarden Euro klar übertroffen wurde. Besonders erfreulich entwickelte sich der Bruttogewinn, der um 45,1 Prozent auf 236,4 Millionen Euro kletterte. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) explodierte förmlich um 241,9 Prozent auf 58,1 Millionen Euro – der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte und deutlich mehr als die von Experten erwarteten 37 Millionen Euro. Aufgrund dieses starken Jahresauftakts erhöhte das Management die Prognose für das Gesamtjahr: Der Bruttogewinn soll nun zwischen 845 und 905 Millionen Euro landen (zuvor 800-875 Mio.), das bereinigte EBITDA bei 150 bis 180 Millionen Euro (zuvor 135-165 Mio.).

Börse spielt verrückt: Erst Hoch, dann tiefes Tal

Am Mittwochmorgen schien die Börsenwelt zunächst noch in Ordnung. Die Aktie sprang unmittelbar nach Handelsbeginn auf 25,10 Euro und markierte damit den höchsten Stand seit November 2021. Doch die Freude währte nur kurz. Im weiteren Tagesverlauf übernahmen die Verkäufer das Ruder und drückten den Kurs kontinuierlich nach unten. Am Ende des XETRA-Handels stand ein sattes Minus von 15,25 Prozent auf dem Kurszettel; der Titel schloss bei lediglich 19,17 Euro. Damit bleibt zwar seit Jahresbeginn ein Plus von rund 23 Prozent, der unmittelbare Absturz wirkt jedoch wie ein Schlag ins Kontor.

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Gewinnmitnahmen oder tiefere Sorgen?

Doch was waren die Gründe für diesen dramatischen Kursverfall trotz der positiven Nachrichtenlage? Analysten zeigten sich von den vorgelegten Zahlen durchaus angetan. JPMorgan beispielsweise sprach von einem "sehr robusten Zahlenwerk" und betonte, dass sowohl Umsatz als auch EBITDA die Erwartungen deutlich übertroffen hätten. Als Treiber wurden starke Absatzmengen und ein hoher Bruttogewinn pro Fahrzeug genannt. Auch Barclays lobte die starke Gewinndynamik.

Die Erklärung für den Kursrutsch könnte im altbekannten Börsenmotto "Sell the News" liegen. Womöglich waren die starken Ergebnisse und die Prognoseanhebung von vielen Marktteilnehmern bereits erwartet und somit in den Kursen eingepreist. Ein Analyst von RBC wies darauf hin, dass die Konsenserwartungen für das Gesamtjahr bereits am oberen Ende der nach oben korrigierten EBITDA-Zielspanne des Unternehmens lägen. Nach der beachtlichen Kurserholung seit Anfang 2024, als der Börsenwert von unter einer Milliarde Euro wieder auf über vier Milliarden Euro gestiegen war, nutzten offenbar etliche Anleger die guten Nachrichten, um Kasse zu machen. Die kommenden Handelstage werden zeigen, ob dies nur ein kurzes Gewitter war oder ob die Skepsis bei den Investoren tiefer sitzt.

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