Das 2012 gegründete Berliner Unternehmen betreibt eine Online-Handelsplattform, über die Autohändler in mehr als 30 Ländern Gebrauchtwagen an- und verkaufen können. Über diese Plattform sollen in diesem Jahr 554.000 bis 580.000 Autos den Besitzer wechseln. Mit diesem Großhandelsgeschäft macht Auto1 unter gleichem Namen bislang das größte Geschäft.

Wachsen will das Unternehmen aber vor allem mit dem eigenen Händler Autohero, der sich an private Interessenten richtet. Mit viel Werbung möchte Auto1 dieses Geschäft ankurbeln. 2021 sollen über die Plattform bis zu 43.000 gebrauchte Autos veräußert werden, im vergangenen Jahr waren es gerade einmal 10.000. Private Interessenten bekommen ihr Auto direkt nach Hause geliefert oder zu einer passenden Abholstation in der Nähe.

In Deutschland ist Auto1 auch mit der Marke "wirkaufendeinauto" unterwegs, für die das Unternehmen vor allem im Fernsehen reichlich Werbung schaltet. Private Autoverkäufer können bei über 400 Abgabestationen in Europa ihr Fahrzeug zum vorher online festgesetzten Preis losschlagen. Zudem will Auto1 die Kapazität seiner Werkstätten, die gebrauchte Autos zum Verkauf aufbereiten, im kommenden Jahr auf bis zu 200.000 Stück vervierfachen.

Der Konzern versucht derzeit seine Bekanntheit unter anderem durch Fußball-Sponsoring zu steigern. So ist Auto1 seit dieser Saison auf der Trikotvorderseite des Fußballvereins Hertha BSC Berlin zu sehen und ist auch Partner von Paris Saint-Germain. Zudem baut Auto1 seine Flotte mit Lkws aus, die die Autos in Anhängern mit durchsichtigen Glasscheiben bis zur Haustür der Kunden liefern.

Der Online-Gebrauchtwagenhändler hatte es nach seinem Börsendebüt bereits nach nur vier Monaten in den Index der mittelgroßen Werte geschafft. Doch der Aufstieg in den MDax <DE0008467416> konnte den Aktien des Berliner Gebrauchtwagenportals Auto1 keinen Schwung geben, sondern die Anteilsscheine verloren über Wochen an Wert.

Unter anderem lag das daran, dass sich einige Altaktionäre recht flink von ihren Anteilen getrennt hatten. Anfang Juni versilberten mehrere Aktionäre ihre Anteile. Zuletzt hat Auto1 die Investoren mit der gesenkten Prognose für die operative Marge verschreckt. Der Gebrauchtwagenhändler will noch mehr Geld in das Wachstum stecken, das drückt aber auf die Profitabilität. Nach einem starken zweiten Quartal erhöhte das Berliner Unternehmen die Umsatzprognose für 2021.

Größter Anteilseigner ist der japanische Technologieinvestor Softbank <JP3436100006>, der rund 16 Prozent der Anteile hält. Die beiden Unternehmensgründer Christian Bertermann und Hakan Koc halten zusammengerechnet noch knapp 28 Prozent. Bertermann leitet das Unternehmen, während sich Koc inzwischen in den Aufsichtsrat zurückgezogen hat.

Die Analysten:

Von den sechs von dpa-AFX sowie der Nachrichtenagentur Bloomberg seit August erfassten Experten rät die Hälfte zum Halten der Aktien, die andere Hälfte ist für einen Kauf. ...

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