Austrian Fashion erobert Paris

Eine neue Welle österreichischen Designtalents schwappt über die Grenzen und hinterlässt deutliche Spuren auf den prestigeträchtigsten Laufstegen der Welt. Diese Woche richtet sich der Blick der Modewelt auf Paris, wo ein Kollektiv heimischer Designer für Furore sorgt.
Von etablierten Modehäusern bis hin zu aufstrebenden Talenten – die Präsenz österreichischer Designer auf der globalen Bühne ist unübersehbar und markiert einen Höhepunkt für die heimische Kreativwirtschaft.
Kärntner Designerin führt Paris-Kollektiv an
Im Herzen der Pariser Modewoche steht am 30. September ein besonderes Ereignis bevor. Fünf österreichische Designer präsentieren ihre Kreationen in den exklusiven "Pavillons Étoile & Presbourg" mit direktem Blick auf den Arc de Triomphe.
Angeführt wird das Kollektiv "Topmodel TV, Collective Austria" von der Kärntner Designerin Claudia Hochmüller und ihrem Label "Grünschnabel & Gänseblümchen". Hochmüller sammelte bereits im Frühjahr auf der London Fashion Week Erfahrung und steht für nachhaltige Mode mit alpinen Einflüssen.
Ihr Pariser Auftritt wird von Schmuck der Designerin Irene Hiebl ergänzt. Branchenkenner erwarten gespannt, wie sich die Nischenlabels aus Österreich auf der größten Modebühne der Welt behaupten.
Die Etablierten: Westwood-Erbe und Mailänder Erfolg
Während neue Talente Paris erobern, zementieren etablierte österreichische Designer ihren internationalen Status. Allen voran Andreas Kronthaler aus Tirol, Kreativdirektor und Witwer von Vivienne Westwood.
Seine Kollektionen vereinen Rebellion, Handwerkskunst und theatralische Silhouetten. Saison für Saison beweist Kronthaler, dass seine Vision die Marke in eine neue Ära führt, ohne die rebellische DNA zu verleugnen.
In Mailand macht Arthur Arbesser von sich reden. Der Wiener, der seine Karriere im Team von Giorgio Armani begann, ist bekannt für grafische Muster und seinen intellektuellen Zugang zu Mode. Er hat sich als feste Größe der Mailänder Modewoche etabliert.
Unverwechselbare Handschriften setzen Trends
Marina Hoermanseder, eine in Berlin ansässige Wienerin, hat sich mit orthopädisch inspirierten Korsetts und ihrer ikonischen Gürtelschnalle einen weltweiten Namen gemacht. Ihre Fähigkeit, harte Lederelemente mit femininer Verspieltheit zu kombinieren, brachte ihr prominente Trägerinnen ein.
Ihre jüngste Herbst/Winter-Kollektion "Birthday Party" zeigte erneut ihre Innovationskraft durch die Neuinterpretation ihrer Signatur-Designs mit surrealen Details.
Auch Petar Petrov trägt mit seinen fließenden Silhouetten und luxuriösen Materialien zum exzellenten Ruf österreichischer Mode bei.
MQ Vienna Fashion Week als Sprungbrett
Der internationale Erfolg ist kein Zufall. Die MQ Vienna Fashion Week, die kürzlich vom 15. bis 20. September stattfand, spielt eine entscheidende Rolle als Sprungbrett für aufstrebende Talente.
Die Veranstaltung bietet Designern eine professionelle Plattform vor nationalem und internationalem Publikum. Sie fungiert als wichtiges Netzwerk-Event, das vielen Designern wie Marina Hoermanseder erste internationale Kontakte ermöglichte.
Diese Verzahnung von lokaler Förderung und internationaler Ausrichtung stärkt den Modestandort Österreich nachhaltig.
Goldene Ära für Austria-Fashion
Die aktuelle Dichte an österreichischen Talenten auf internationalen Laufstegen markiert möglicherweise den Beginn einer neuen Ära. Die Kombination aus traditionellem Handwerk, innovativen Konzepten und unternehmerischer Vision scheint das Erfolgsrezept zu sein.
Der bevorstehende Pariser Auftritt ist mehr als nur eine Modenschau – er ist ein Symbol für das gestiegene Selbstvertrauen der Branche. Noch mehr österreichische Namen dürften künftig die Schaupläne von Paris, Mailand, London und New York prägen.
Die Welt schaut hin, und Österreichs Designer sind bereit für ihren großen Auftritt.