Austria Wien dreht 0:2 gegen Ried

Austria Wien hat am Wochenende einen dramatischen 3:2-Sieg gegen Aufsteiger SV Ried gefeiert. Nach einem desaströsen 0:2-Rückstand zur Halbzeit drehten die "Veilchen" das Spiel komplett und sorgten in der Generali-Arena für Ekstase.
Der Erfolg kam zur rechten Zeit. Nach der schmerzhaften Niederlage gegen Sturm Graz stand Trainer Stephan Helm unter Druck. Nun aber scheint das Team neues Selbstvertrauen gefasst zu haben - rechtzeitig vor dem prestigeträchtigen Wiener Derby gegen Rapid.
Katastrophe wird zu Comeback-Show
Die erste Halbzeit hätten Austria-Fans am liebsten vergessen. Die Heimmannschaft agierte defensiv katastrophal und im Angriff harmlos. Rieds Stürmer Kingstone Mutandwa nutzte das eiskalt aus und traf doppelt (22., 45.+2). Pfiffe begleiteten die Spieler in die Kabine.
Doch nach der Pause betrat eine völlig verwandelte Mannschaft den Platz. Helm hatte offenbar die richtigen Worte gefunden. Die Veilchen spielten nun mit enormer Intensität, setzten Ried permanent unter Druck und ließen ihnen "kaum Luft zum Atmen". Das Stadion bebte, als die Aufholjagd begann.
Junge Wilde als Hoffnungsträger
Besonders die jungen Akteure trieben das Comeback an. Die Fans feierten vor allem Abubakr Barry und Sanel Saljic als entscheidende Faktoren für die Wende. Kapitän Manfred Fischer krönte die Aufholjagd mit dem Siegtreffer und betonte: "Das tut allen gut im Verein."
Diese mentale Stärke könnte der Schlüssel für die restliche Saison werden. Doch ein Spiel macht noch keine erfolgreiche Spielzeit.
Achterbahnfahrt durch die Saison
Der Ried-Erfolg darf nicht über Austrias Inkonstanz hinwegtäuschen. Die Saison gleicht bisher einer Achterbahnfahrt: Sieg gegen Altach, Niederlage gegen Sturm, nun das spektakuläre Comeback. Diese wechselhaften Leistungen machen es schwer, das wahre Potenzial einzuschätzen.
Defensive Anfälligkeit und mangelnde Durchschlagskraft im Angriff bleiben die Baustellen. Die erste Halbzeit gegen Ried bestätigte diese Probleme, die zweite zeigte das schlummernde Potenzial.
Derby als ultimativer Charaktertest
Jetzt kommt der wahre Prüfstein: das Wiener Derby gegen Tabellenführer Rapid. Mehr als nur drei Punkte stehen auf dem Spiel - es geht um die Vormachtstellung in der Hauptstadt.
Die Vorzeichen sind perfekt: Austria mit dem Rückenwind des Comeback-Sieges gegen selbstbewusste Rapidler. Kann Helm seine Mannschaft zu konstanten Leistungen führen? Das Derby wird zeigen, ob der Ried-Erfolg Wendepunkt oder Eintagsfliege war.