Austria schlägt Rapid 3:1 im Derby

Das 347. Wiener Derby wird zur violetten Machtdemonstration. Austria Wien bezwingt Erzrivale Rapid 3:1 im ausverkauften Allianz Stadion und klettert auf Platz fünf der Tabelle. Für Rapid-Trainer Peter Stöger ist es die erste Saisonniederlage - ausgerechnet im prestigeträchtigsten Spiel des Jahres.
Lee Tae-Seok bringt die Austria in der 24. Minute in Führung. Rapid antwortet zwar durch einen Elfmeter von Claudy Mbuyi, doch nur eine Minute später stellt Abubakr Barry den alten Abstand wieder her. Noah Botic macht nach 60 Minuten alles klar zum 3:1-Endstand.
"Depperter geht's nicht!"
Peter Stöger findet nach der Pleite deutliche Worte. "Der Tag ist beschissen und es ist bitter, dass die erste Niederlage ausgerechnet im Derby passiert", erklärt der sichtlich enttäuschte Trainer. Besonders der Gegentreffer direkt nach dem eigenen Ausgleich wurmt ihn: "Depperter geht's nicht. Psychologisch war das sicher nicht das Beste für uns."
Stöger kritisiert vor allem die Defensive: "Jedes Tor hätten wir zwei-, dreimal verteidigen können, da bin ich schon enttäuscht. Das Zweikampfverhalten im defensiven Bereich war heute nicht gut genug." Die Austria habe clever gespielt, aber alles angenommen, was Rapid ihr angeboten habe.
Violette Euphorie im Gästesektor
Ganz andere Töne im Austria-Lager. Kapitän Manfred Fischer sorgt mit einer emotionalen Kabinenansprache für Gänsehautmomente: "Ich habe immer von einer solchen Mannschaft geträumt, die niemals aufgibt."
Trainer Stephan Helm zeigt sich stolz auf die taktische Disziplin seiner Mannschaft. Der vierte Sieg in Folge katapultiert die Austria auf nur noch vier Punkte an Tabellenführer Rapid heran. Was bedeutet das für den Titelkampf?
Weichenstellung für die Saison
Das Derby-Resultat könnte weitreichende Folgen haben. Rapid, bisher als Titelfavorit gehandelt, offenbart defensive Schwächen. Schon im Cup gegen einen Drittligisten hatte das Team geschwächelt - Stögers kritische Worte zeigten keine Wirkung.
Austria hingegen wirkt gefestigt und hat Helms Spielphilosophie verinnerlicht. Der Prestigeerfolg könnte die nötige Energie freisetzen, um sich dauerhaft in der Spitzengruppe zu etablieren.
Entscheidende Wochen stehen bevor
Rapid muss die Niederlage schnell abhaken. Am 2. Oktober wartet in der Conference League Lech Posen, danach das Topspiel gegen Salzburg. Stöger ist gefordert, die defensive Stabilität wiederherzustellen.
Austria kann mit breiter Brust gegen Blau-Weiß Linz antreten. Das Ziel: Die Siegesserie fortsetzen und den Druck auf die Konkurrenz erhöhen. In Favoriten träumen die Fans schon wieder von violetten Erfolgen.