Die Austria Wien schreibt gerade an ihrer eigenen Fußball-Geschichte. Mit einem torlosen Remis beim favorisierten Paris FC haben die Wienerinnen die Sensation in der Frauen-Champions-League greifbar nah gemacht. Jetzt steht alles auf dem Spiel: Am Donnerstag (19.45 Uhr) könnte der größte Erfolg der Klubgeschichte folgen.

"Alles ist möglich" - Kenesei glaubt an das Wunder

Cheftrainer Stefan Kenesei strahlt eine beeindruckende Zuversicht aus. "Man kann seine eigenen Märchen schreiben, und das wollen wir versuchen", sagt der Tactician vor dem Rückspiel im Wiener Franz-Horr-Stadion. Seine Bilanz spricht für sich: Sieben Siege aus acht Saisonspielen, 28:0 Tore - diese Zahlen sind kaum zu toppen.

Doch reicht das gegen den französischen Top-Klub? "Wir haben weiter das Gefühl, dass es 50:50 steht", meint Kenesei. Die Defensive um Torfrau Jasmin Pal erwies sich in Paris als absolut unüberwindbar. Zweimal rettete sogar das Metall.

St. Pölten vor historischem Double

Während die Austria um den Einzug kämpft, steht der SKN St. Pölten schon mit einem Bein in der Ligaphase. Das 3:1 im Hinspiel gegen Hjörring gibt den Niederösterreicherinnen Rückenwind für das Auswärtsspiel in Dänemark (18.00 Uhr). Noch nie stellte Österreich zwei Vertreter in der Königsklasse - diese Saison könnte alles anders werden.

"Noch ist nichts entschieden", warnt Trainerin Lisa Alzner trotz der komfortablen Ausgangslage. Doppeltorschützin Carina Brunold bleibt optimistisch: "Wir müssen starten, als ob es 0:0 steht. Dann können wir auch dieses Spiel gewinnen."

Europa Cup: Sturm Graz mit Rückstand

Ebenfalls am Donnerstag tritt Sturm Graz im Women's Europa Cup an. Die Steirerinnen müssen gegen Ajax Amsterdam einen 0:2-Rückstand aufholen - kein leichtes Unterfangen. Trainer Tode Djakovic setzt auf Heimvorteil: "Wir kennen den Platz in Bad Schwanberg sehr gut, Ajax nicht. Das ist ein kleiner, aber wichtiger Vorteil."

Für alle österreichischen Teams gilt: Diese Wochen könnten den Frauenfußball im Land nachhaltig verändern. Die Chance auf internationale Spitzenplätze war selten so greifbar wie jetzt.