Der wirtschaftliche Ausblick für 2020 bleibt weiterhin verhalten. In der Eurozone sollte sich das BIP-Wachstum - einer ersten Bodenbildung bei Frühindikatoren folgend - stabilisieren. „Vorlaufende Indikatoren lassen erwarten, dass sich das wirtschaftliche Umfeld in der Eurozone bei +1,2% im Jahr 2019 festigen sollte. Ein „New Normal“ in der Negativ- sowie Nullzins-Erwartung begünstigt eindeutig höhere Risikoklassen wie Aktien“, sagt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research.

 

Klare Geschäftsmodelle und Visibilität sind gefragt, günstige Bewertungen bieten Einstiegsgelegenheit. „Der langfristige Abwärtstrend des ATX ist nun endlich gebrochen, die technischen Indikatoren generieren klare Kaufsignale. Der österreichische Leitindex bietet aufgrund seiner Bewertung deutliches Aufholpotenzial gegenüber anderen Indizes“, meint Christoph Schultes, Chief Equity Analyst Österreich. „Wir bevorzugen generell Unternehmen mit klaren Geschäftsmodellen und hoher Visibilität.“ Auf der Empfehlungsliste stehen die Immobilienwerte Immofinanz und S IMMO, die auch weiterhin vom aktuellen günstigen Umfeld für Real Estate profitieren sollten. „Die Beendigung der Gespräche über eine Zusammenführung der Unternehmen sollte sich nicht zu ihrem Nachteil entwickeln“,meint Christoph Schultes. Der langfristige Ausblick und eine steigende Wachstumsdynamik sprechen für AT&S. Gleiches gilt auch für FACC, die nach einem eher enttäuschenden ersten Halbjahr 2019 die Bodenbildung endgültig abgeschlossen haben sollte. Auch wenn das Sentiment für Bankaktien aktuell schwierig ist, spricht einiges für die RBI. „Die günstige Bewertung einerseits, so wie Wachstumsperspektiven in CEE und die Möglichkeit einer deutlichen Steigerung der Dividende rechtfertigen unserer Meinung nach die Kaufempfehlung“, führt Christoph Schultes weiter fort. Für die SBO spricht die langfristige Korrelation zum Ölpreis, der zuletzt starke Kursrückgang ist nach Ansicht der Erste Group Analysten nicht gerechtfertigt und als eindeutig übertrieben anzusehen. Abschließend empfiehlt Schultes die DO & CO Aktie, die auch im nächsten Jahr mit hohen Wachstumsraten glänzen sollte.

 

Ausrichtung CEE von Vorteil, moderates Potenzial trotz wirtschaftlich und politisch fragilen Umfelds. Die Entwicklung der CEE-Region ist für österreichische Unternehmen und daher auch für den ATX von großer Bedeutung. „Von der globalen wirtschaftlichen Abkühlung bleibt auch die CEE-Region nicht verschont, dennoch sollte das Wachstum mit durchschnittlich 3,2% das Doppelte von Österreich bzw. der Eurozone betragen und als solide Basis für ATX-Unternehmen dienen. Neben der Bewertung rückt die Dividendenrendite mit 4% im aktuellen Negativ-/Nullzins-Zinsumfeld in den Vordergrund. Die Tendenz wird in den nächsten Jahren klar ansteigend erwartet, was unsere Sicht eine moderat positive Entwicklung des ATX im Jahr 2020 unterstützt“, erklärt Fritz Mostböck, Leiter des Bereichs Group Research abschließend.