Aus der Seenot ins Achtelfinale von Acapulco
Diesen Tag wird Stefan Kozlov so schnell nicht vergessen! Der 24-jährige US-Amerikaner steht beim ATP-500-Turnier in Acapulco im Achtelfinale. An sich nichts Ungewöhnliches, wäre da nicht der Weg, der in dorthin geführt hat.
Für Kozlov ist das mit 1,678 Mio. Dollar dotierte Hartplatz-Turnier nach seiner Niederlage in der Qualifikation gegen den Deutschen Oscar Otte scheinbar vorbei, weshalb er sich am Montag mit dem Jet-Ski die Zeit vertreibt, verunfallt und nach 20 Minuten im Pazifik treibend gerettet werden muss.
Im anschließenden Trainingsmatch gegen Rafael Nadal erfährt der Weltranglisten-130., dass er als Lucky Loser doch noch in den Hauptbewerb rutscht und noch am selben Tag in der 1. Runde auf Grigor Dimitrov trifft. Das Sparring wird sofort abgebrochen.
Alles in allem nicht gerade eine ideale Match-Vorbereitung.
Die Partie gegen den ehemaligen Weltranglisten-Dritten wird zu einem weiteren Kraftakt für Kozlov, den er weit nach Mitternacht mit 7:6(8), 5:7 und 6:3 für sich entscheiden kann.
Dabei wird es im zweiten Satz dramatisch als Kozlov nach dem Break zum 5:3 zu Boden geht und von Krämpfen in den Beinen durchgerüttelt wird. Der bereitstehende Rollstuhl wird jedoch nicht gebraucht. Kozlov spielt tatsächlich weiter, verliert zwar den Satz, kann die Partie am Ende für sich entscheiden.
Mit 3:21 Stunden avanciert das Spiel zum längsten der Turniergeschichte. Den bisherigen Rekord hatten im Match zuvor John Isner und Vernando Verdasco überboten.