ATX verliert in schwachem Börsenumfeld - AT&S und Mayr Melnhof mit gemischten Quartalszahlen
Die Wiener Börse gab am Dienstag in einem allgemein düsteren Handelsumfeld nach. Der ATX verlor knapp ein Prozent und notierte bei 4.794 Punkten. Doch was trieb die österreichischen Aktien eigentlich in die Tiefe?
Europäische Börsen unter Druck
Das schwache Bild an der Wiener Börse spiegelte die allgemeine Stimmung an den europäischen Handelsplätzen wider. Bereits die asiatischen Märkte hatten negative Vorgaben geliefert. Marktbeobachter sprachen von Gewinnmitnahmen angesichts hoher Bewertungen.
Auch aus den USA kamen keine ermutigenden Signale. Mehrere Wall-Street-Größen halten eine Korrektur an den Aktienmärkten für möglich. Das dürfte Anleger verunsichert haben.
Datenimpulse blieben am Dienstag allerdings rar. Der anhaltende US-Regierungsshutdown sorgte für zusätzliche Unsicherheit. In dieser Situation richteten sich alle Blicke auf die Quartalszahlen heimischer Unternehmen.
AT&S: Operativer Aufschwung trotz negativem Gesamtergebnis
Die AT&S-Aktie gab 0,9 Prozent nach und zeigte sich damit sogar unterdurchschnittlich. Der steirische Leiterplatten-Hersteller präsentierte ein durchwachsenes Halbjahresergebnis:
- Operativ legte das Unternehmen zu
- Das Nettoergebnis blieb jedoch negativ
- Gründe: Währungseffekte und Anlaufkosten neuer Werke
Dennoch zeigten sich Analysten optimistisch. "Die Ergebniszahlen für das zweite Quartal sind besser ausgefallen als erwartet", kommentierte Daniel Lion von der Erste Group. Er hob sein Kursziel kräftig an und empfiehlt das Papier nun zum Kauf.
Mayr Melnhof mit herber Delle
Ganz anders das Bild beim Verpackungshersteller Mayr Melnhof: Die Aktie verlor satte sechs Prozent. Das Unternehmen vermeldete für das dritte Quartal eine verhaltene Ertragslage.
Die Ergebnisse fielen "gemischt" aus, wie Erste-Analyst Michael Marschallinger schreibt. Besonders die schwache Board & Paper Sparte belastete das Ergebnis. Diese Abteilung steht auch in den kommenden Quartalen noch vor Herausforderungen.
RBI im Fokus der Analysten
Auch die Raiffeisen Bank International notierte im Minus. Die Papiere gaben 2,7 Prozent auf 31,46 Euro nach. Interessant: Die britische Barclays hatte ihr Kursziel zwar von 29 auf 30 Euro angehoben, blieb aber mit ihrer Empfehlung vorsichtig.
Trotz verbesserter Fundamentaldaten würden die allgemeinen geopolitischen Risiken das Aufwärtspotenzial weiter einschränken, so die Analyse. Ein klares Signal in unsicheren Zeiten.
Insgesamt zeigt der Börsentag: In turbulenten Phasen zählen solide Zahlen und klare Perspektiven. Während AT&S mit seinem operativen Aufschwung punktete, musste Mayr Melnhof für seine verhaltene Prognose büßen.








