ATX verliert in schwachem Börsenumfeld - AT&S und Mayr Melnhof im Fokus
                                        Die Wiener Börse gibt am Dienstag in einem düsteren Gesamtumfeld nach. Der ATX verliert gegen Mittag spürbare 1,5 Prozent und notiert bei 4.769 Punkten. Auch der ATX Prime büßt 1,54 Prozent ein. Ein klarer Ausdruck der aktuellen Nervosität an den Märkten.
Europäische Börsen unter Druck
Das europäische Umfeld zeigt sich ähnlich schwach. Bereits die Fernost-Börsen hatten negative Vorgaben geliefert. Marktbeobachter sprechen von Gewinnmitnahmen angesichts hoher Bewertungen.
Auch aus den USA kommen keine ermutigenden Signale. Mehrere Wall-Street-Größen halten eine Korrektur an den Aktienmärkten für möglich. Könnte dies der Beginn einer länger anhaltenden Talfahrt sein?
Datenimpulse bleiben am Dienstag gering. Der anhaltende US-Regierungsshutdown trägt zusätzlich zur Unsicherheit bei. In Wien konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf zwei Unternehmen: AT&S und Mayr Melnhof.
AT&S: Operativer Aufwärtstrend trotz Verlusten
Die AT&S-Aktie gibt 0,7 Prozent nach und zollt damit der starken Rally der Vortage Tribut. Interessant: Trotz des Rückgangs gehört das Papier zu den stabilsten Werten im Leitindex.
Der steirische Leiterplatten-Hersteller zeigt im ersten Halbjahr operativ positive Entwicklungen. Allerdings bleibt das Nettoergebnis negativ. Verantwortlich dafür sind:
* Negative Währungseffekte
* Anlaufkosten für neue Werke
Analyst Daniel Lion von der Erste Group zeigt sich optimistisch: "Die Ergebniszahlen für das zweite Quartal sind besser ausgefallen als erwartet." Sein Fazit: Er hebt das Kursziel kräftig an und empfiehlt den Kauf.
Mayr Melnhof: Gemischte Bilanz belastet Aktie
Ganz anders die Situation bei Mayr Melnhof: Die Aktie verliert satte 4,8 Prozent. In den ersten drei Quartalen 2025 profitierte das Unternehmen zwar vom Verkauf der TANN-Gruppe. Doch im dritten Quartal zeigt sich die Ertragslage verhalten.
Erste-Analyst Michael Marschallinger beschreibt die Ergebnisse als "gemischt". Besonders die schwache Board & Paper Sparte belastet die Bilanz. Diese Abteilung steht auch in den kommenden Quartalen noch vor Herausforderungen.
Branchen unter der Lupe
Vergleichsweise stabil bleiben nur wenige Werte, insbesondere aus der Immobilienbranche. Die größten Verluste verzeichnen dagegen zyklische Werte:
* Industrietitel
* Ölaktien
* Banken
Das aktuelle Börsenklima bleibt also angespannt. Ob es sich um eine kurzfristige Korrektur oder den Beginn einer länger anhaltenden Schwächephase handelt, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die Entwicklung der US-Politik und weitere Quartalszahlen dürften hier die Richtung vorgeben.








