ATX kurz vor historischem Rekordhoch nach 18 Jahren
Die Wiener Börse steuert auf ein historisches Ereignis zu: Der ATX steht nur noch hauchdünn unter seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2007. Am Mittwochnachmittag kletterte der heimische Leitindex um 0,48 Prozent auf 4.971,77 Punkte - ein Wert, der nur knapp unter der Bestmarke von gut 5.010 Punkten vom Juli 2007 liegt.
Europäischer Rückenwind treibt Börsen an
Positive Impulse kommen gleich von mehreren Seiten. Die europäischen Leitbörsen zeigen sich zur Wochenmitte ebenfalls fest. Die Wall Street lieferte am Vorabend ermutigende Vorgaben. Auch die vorbörslichen Indikatoren lassen weitere Zuwächse an den US-Börsen erwarten.
International unterstützen zudem die Hoffnungen auf ein baldiges Kriegsende in der Ukraine die Anlegerstimmung. Das dürfte die Kauflaune zusätzlich befeuern.
Flughafen Wien überrascht mit Kursgewinnen
Eine besondere Überraschung lieferte der Flughafen Wien. Trotz der Entscheidung gegen den Bau einer dritten Piste in Schwechat legte die Aktie kräftig um 4,6 Prozent zu. Das Unternehmen hatte am Dienstagabend bekannt gegeben, das Projekt nicht weiterzuverfolgen.
Der Flughafen setzt stattdessen auf das bestehende Zwei-Pisten-System mit entsprechenden Ausbauten. Interessanterweise erwarten Analysten der Erste Group eine neutrale Marktreaktion - die tatsächliche Entwicklung übertrifft diese Erwartung deutlich.
Strabag und AT&S als weitere Motoren
Weitere Impulse kamen vom Bau- und Technologiesektor:
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Strabag verbuchte ein Plus von 1,6 Prozent nach einem Großauftrag im Oman. Der Baukonzern modernisiert eine zentrale Verkehrsachse in der Hauptstadt Maskat. Das Auftragsvolumen liegt bei etwa 102 Millionen Euro.
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AT&S steigerte sich sogar um starke 6,4 Prozent. Europaweit zogen Techwerte deutlich an, was den heimischen Technologiewert zusätzlich beflügelte.
Banken und Stahlkonzern im Aufwind
Auch die schwergewichtigen Banken zeigten sich fest:
- Raiffeisen Bank International: +1,2 Prozent
- BAWAG: +0,5 Prozent
- Erste Group: +1,3 Prozent
Besonders bemerkenswert: voestalpine gewann 0,7 Prozent auf 37,00 Euro. Die Deutsche Bank Research erhöhte im Zuge einer Branchenanalyse das Kursziel von 41 auf 44 Euro. Die "Buy"-Empfehlung wurde bestätigt.
Die Analysten sehen voestalpine als einen ihrer "Top Picks" und begründen dies mit guten Wachstumsaussichten in verschiedenen Bereichen wie Schienenverkehr und Lagerhaltung. Maßnahmen zur Stärkung der Ertragskraft kommen zusätzlich positiv an.
Kann der ATX nach 18 Jahren endlich den historischen Rekord knacken? Die aktuellen Signale deuten jedenfalls darauf hin, dass der heimische Leitindex kurz davor steht, Geschichte zu schreiben.








