ATX knackt historischen Rekord: Wiener Börse auf Allzeithoch
Der österreichische Leitindex ATX hat heute Geschichte geschrieben. Mit einem Plus von 1,06 Prozent schloss er bei 5.000,70 Punkten - so hoch wie noch nie zuvor. Damit übertrumpfte der ATX sogar seine bisherige Rekordmarke aus dem Juli 2007.
Was treibt den Wiener Markt an?
Den letzten Schub erhielt der ATX durch eine positive Stimmung in Europa und starke Signale von der Wall Street. Doch der Erfolg hat tiefere Wurzeln. Seit Jahresbeginn legte der Index beeindruckende 36 Prozent zu und liegt damit international ganz vorn.
Zum Vergleich: Der deutsche DAX gewann im selben Zeitraum nur 19 Prozent, der Eurozonen-Index sogar nur 15,5 Prozent. Selbst die US-Märkte, die laufend neue Rekorde melden, konnte der ATX in diesem Jahr hinter sich lassen.
Die geheimen Erfolgsfaktoren
Mehrere Faktoren spielen dem Wiener Markt in die Karten:
- Internationales Interesse: Anleger entdecken europäische Werte neu
- Osteuropa-Fokus: Robuste Wachstumsaussichten in der Region
- Banken-Rally: Geldhäuser profitieren vom normalisierten Zinsniveau
- Deutschland-Effekt: Konjunkturpakete des nördlichen Nachbarn beflügeln österreichische Unternehmen
Besonders die Banken zeigen sich in Topform. BAWAG, Erste Group und RBI verbuchten im laufenden Jahr Kursgewinne zwischen 43 und 79 Prozent. Das normalisierte Zinsniveau mit steilerer Zinskurve ermöglicht höhere Margen im Kerngeschäft.
Der unangefochtene Spitzenreiter
Doch alle Blicke richten sich auf AT&S. Der Leiterplattenhersteller legte seit Jahresbeginn unglaubliche 156 Prozent zu. Das ist mehr als eine bloße Erholung. AT&S profitiert als Zulieferer der KI-Lieblinge in der Chipindustrie und befindet sich in einem von Asien dominierten Markt in einer geopolitisch starken Position.
Auch Bauwerte wie Strabag und Porr stiegen dank des deutschen Konjunkturprogramms in die oberste Börsenliga auf. Die Kombination aus regionalen Stärken und globalen Trends scheint perfekt zu passen.
Kann der Höhenflug weitergehen?
Marktbeobachter sehen den ATX im Aufwind. Das wiedererwachte Interesse an europäischen Mittelständen, die Sorge vor hohen US-Bewertungen und die Hoffnung auf ein Ende des Ukraine-Kriegs wirken wie Treibstoff für die Wiener Börse.
Die starke Osteuropa-Ausrichtung erweist sich als Trumpf. Gleichzeitig sorgen Spekulationen über Wiederaufbau-Chancen in der Region für zusätzliche positive Impulse.
Die Frage ist: Wie lange kann der ATX dieses Tempo halten? Die Mischung aus soliden Fundamentaldaten und günstigen Rahmenbedingungen spricht jedenfalls weiter für den Wiener Markt. Das dürfte Anleger auch in den kommenden Wochen aufhorchen lassen.








