ArcelorMittal übertrifft Gewinnerwartungen, doch der Konzernchef äußert sich vorsichtig angesichts weltweiter Unsicherheiten. Wie nachhaltig ist der Erfolg?

ArcelorMittal liefert Zahlen über den Analystenprognosen, doch CEO Aditya Mittal schlägt überraschend vorsichtige Töne an. Ist die Freude über den Quartalsgewinn nur ein kurzes Strohfeuer angesichts wachsender globaler Unsicherheiten? Was wiegt für Anleger schwerer?

Auf den ersten Blick sehen die Ergebnisse für das erste Quartal 2025 gar nicht so schlecht aus. Zwar sanken Nettogewinn (auf 805 Millionen US-Dollar) und das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA auf 1,58 Milliarden US-Dollar) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch beim Gewinn je Aktie übertraf der Stahlriese mit 1,04 US-Dollar die Schätzungen der Wall Street (0,73 US-Dollar) deutlich – ein positives Signal.

Allerdings: Beim Umsatz musste ArcelorMittal mit 14,8 Milliarden US-Dollar Federn lassen und verfehlte damit sowohl den Vorjahreswert als auch die Markterwartungen. Ein gemischtes Bild also, das Fragen aufwirft.

Operative Stärke trifft auf Gegenwind

Was steckt hinter dieser gespaltenen Bilanz? Positiv zu vermerken ist, dass das operative Geschäft anzog. Die Produktion von Rohstahl und Eisenerz konnte gesteigert werden, wobei insbesondere die Rekordförderung in Liberia das Ergebnis stützte. Auch die Werke in Nordamerika normalisierten ihre Leistung nach früheren Störungen, und in Europa liefen die Mühlen kosteneffizient.

Dem gegenüber standen jedoch Belastungen durch "unhaltbar niedrige Spannen" im Markt sowie saisonal bedingte Effekte, beispielsweise in Brasilien. Zudem führte eine saisonübliche Investition in das Umlaufvermögen (Working Capital) in Höhe von 1,7 Milliarden US-Dollar zu einem negativen freien Cashflow von 1,4 Milliarden US-Dollar. Die Nettoverschuldung kletterte dadurch zum Quartalsende auf 6,7 Milliarden US-Dollar.

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Wachstumsprojekte laufen, doch die Vorsicht überwiegt

Trotz der Herausforderungen hält das Management an seinen strategischen Wachstumszielen fest. Bis 2027 sollen wichtige Projekte – darunter der Ausbau der Eisenerzförderung in Liberia, ein neues Elektrostahlwerk (EAF) in den USA und die Erweiterung der Kapazitäten in Indien – das jährliche EBITDA-Potenzial um zusätzliche 1,8 Milliarden US-Dollar erhöhen. Allein für 2025 wird hieraus ein Beitrag von 0,6 Milliarden US-Dollar erwartet.

Doch mitten in diese Zukunftspläne platzt die Warnung von CEO Aditya Mittal. Er sprach von einer "erhöhten Unsicherheit im Welthandel", die das Vertrauen der Unternehmen belaste und weitere wirtschaftliche Verwerfungen auslösen könne, wenn sie nicht rasch gelöst werde. Auch wenn er die Widerstandsfähigkeit des Unternehmens durch die starke Bilanz und die globale Aufstellung betonte, ist der Unterton unmissverständlich vorsichtig.

Die Botschaft für Anleger ist klar: Die operative Basis scheint robust und die Gewinne übertreffen kurzfristig die Erwartungen. Gleichzeitig braut sich am Horizont potenziell neuer Ärger zusammen, vor dem selbst der Konzernchef warnt. Die laufenden Aktienrückkäufe ändern daran wenig. Es bleibt abzuwarten, ob die operative Stärke die globalen Risiken ausgleichen kann.

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