Der Technologie-Konzern Applovin hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Rally hingelegt – doch nach einem jüngsten Kursrutsch von fast 57% seit Februar stellt sich die Frage: Ist die spektakuläre Wachstumsstory zu Ende oder nur ins Stocken geraten? Während die KI-gesteuerte Werbeplattform weiter zweistellig wächst, mehren sich kritische Stimmen zur hohen Bewertung.

Zwiespältige Signale trotz Rekordwachstum

Die Zahlen des ersten Quartals 2025 zeigen auf den ersten Blick eine Erfolgsgeschichte: Die Werbeeinnahmen explodierten um 71% auf 1,16 Milliarden Dollar – ein Tempo, das selbst in der Tech-Branche beeindruckt. Das operative Ergebnis (EBITDA) schnellte sogar um 83% nach oben.

Doch ein genauerer Blick enthüllt Risse in der glänzenden Fassade. Trotz der Rekordumsätze ging der Gewinn je Aktie im Quartalsvergleich zurück – ein Zeichen dafür, dass Applovin möglicherweise seine größten Effizienzgewinne bereits eingefahren hat.

Strategie-Poker um Connected TV und E-Commerce

Applovin setzt alles auf eine Karte: die Expansion seiner KI-Werbeplattform AXON in neue Märkte. Mit der Übernahme von Wurl will das Unternehmen Smart-TV-Werbung erobern, während parallel der E-Commerce-Bereich ins Visier genommen wird.

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Die Strategie ist riskant aber notwendig – schließlich kann sich Applovin nicht ewig nur auf Mobile-App-Werbung stützen. Ob die millionenschweren Investitionen in Connected TV den erhofften Durchbruch bringen, bleibt abzuwarten.

Bewertung macht Analysten nervös

Bei einem aktuellen KGV von über 62 und einer Marktkapitalisierung von fast 116 Milliarden Dollar sind die Erwartungen hoch angesetzt. Mehrere Analysten warnen bereits vor der "kniffligen" Bewertung – ein Euphemismus dafür, dass die Aktie teuer geworden ist.

Dennoch bleiben die meisten Experten optimistisch: 17 Kaufempfehlungen stehen nur einer Verkaufsempfehlung gegenüber. Für das laufende Jahr rechnen sie mit einem Gewinn von 6,87 Dollar je Aktie.

Die Frage bleibt: Kann Applovin die hochgesteckten Erwartungen erfüllen oder wird die Aktie Opfer ihrer eigenen Erfolgsgeschichte?

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