APA ots news: FMA-Bericht "Der Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2022":

8,5 Mrd. verwaltetes Vermögen; - 8,9%

Veranlagungsperformance; kaum Neugeschäft.

Wien (APA-ots) - Der Markt der "prämienbegünstigten Zukunftsvorsorge"

(PZV), ein Produkt der freiwilligen Altersvorsorge, entwickelt sich

seit der signifikanten Kürzung der staatlichen Förderung im Jahr 2012

sowie angesichts der unattraktiven Anlageergebnisse im

Niedrigzinsumfeld seit Jahren rückläufig. So sinkt der Bestand an

aufrechten PZV-Verträgen seit dem Rekordwert 2012 von mehr als 1,6

Millionen von Jahr zu Jahr und betrug im Berichtsjahr 2022 nur mehr

903.000, ein Rückgang um - 6,6% gegenüber dem Jahr davor. Den rund

70.000 im vergangenen Jahr ausgelaufenen oder gekündigten Verträgen

standen lediglich rund 6.100 Neuverträge - der niedrigste Wert seit

Einführung des Produktes - gegenüber. Da es sich bei der PZV aber um

ein Produkt mit sehr langen Laufzeiten handelt, waren die jährlichen

Prämienzuflüsse trotz eines Minus von - 4,73 % gegenüber dem Jahr

davor mit nominal 704 Mio. nach wie vor in beachtlicher Höhe. Das

in diesem Versicherungsprodukt insgesamt verwaltete Vermögen sank

angesichts des schwierigen Veranlagungsumfeldes im Berichtsjahr

insbesondere durch Kurswertveränderung um - 8,98% auf 8,54 Mrd.

(2021: 9,38 Mrd.). Dies geht aus der jährlichen FMA-Studie "Der

Markt für die prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge 2022" hervor.

Schwieriges Veranlagungsumfeld

Angesichts der Kapitalmarktturbulenzen in Folge des Kriegs

Russlands gegen die Ukraine, des Inflationsschubes und der dadurch

ausgelösten abrupten Zinswende sowie der außergewöhnlichen Lage, dass

Aktien und Anleihen gleichzeitig massiv an Kurswert einbüßten,

mussten im Berichtsjahr alle für die PZV relevanten Asset-Kategorien

negative Renditen hinnehmen. Die volumengewichtete

Veranlagungsperformance (vor Kosten) kippte daher im Berichtsjahr von

+ 8,3% 2021 mit - 8,83% signifikant ins Negative. Das von der FMA zum

Vergleich seit Jahren berechnete "stilisierte Benchmark-Portfolio"

(30% österreichische Aktien in der Gewichtung des ATX, 70%

zehnjährige österreichische Staatsanleihen) verlor im gleichen

Zeitraum mit - 18,47% noch mehr an Wert. Als staatlich gefördertes

Altersvorsorgeprodukt verpflichtet der Gesetzgeber die Anbieter aber,

zumindest eine Garantie auf den Erhalt der eingezahlten

Nominalprämien zu geben.

Staatliche Förderung

Seit 2012, als die staatliche Prämie zur Förderung der

PZV-Produkte halbiert wurde, beträgt diese 4,25%; die höchstmögliche

prämienbegünstigte Einzahlung betrug 2022 3.123,04 (2021:

3.056,94), was eine maximale staatliche Prämie von 132,73 ergab.

Sie ist damit zwar das elfte Jahr in Folge gestiegen, liegt aber nach

wie vor signifikant unter den 210,35 zum Höchststand 2009.

Nur mehr wenige Anbieter

Nachdem Kapitalanlagegesellschaften bereits seit mehr als zehn

Jahren keine neuen PZV-Verträge mehr verkaufen (und alle ihre

Verträge inzwischen auch bereits abgereift sind), boten von den 19

Versicherungsunternehmen, die dieses Produkt in dessen Boom-Phase

anboten, 2022 nur mehr vier den Abschluss neuer Verträge an. Die

Attraktivität der PZV als Anlage- und Vorsorgeprodukt hat durch die

signifikante Kürzung der staatlichen Förderung 2012 sowie die

schwachen Veranlagungsergebnisse im Niedrigzinsumfeld, die auch die

Darstellung der gesetzlich vorgeschriebenen Kapitalgarantie schwierig

machte, stark gelitten. Es muss sich erst zeigen, ob die im

Berichtsjahr eingeleitete Zinswende hier eine Entlastung bringt und

die Attraktivität dieses Vorsorgeproduktes wieder verbessert.

Den gesamten Bericht finden Sie online auf der FMA-Website unter:

[https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-praemienbeguenstigte-zuk u

nftsvorsorge/]

(https://www.fma.gv.at/publikationen/studie-praemienbeguenstigte-zuk u

nftsvorsorge/)

Rückfragehinweis:

Finanzmarktaufsicht

Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher)

+43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom

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OTS0074 2023-06-30/10:14

AXC0083 2023-06-30/10:20

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