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Kanzler-Beraterin lässt App-Debatte wieder aufkochen
Wien/London - Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler hat die Diskussion um verpflichtende Technologien zur Eindämmung des Coronavirus neu angestoßen und Kritiker alarmiert. Gegenüber der "Financial Times" deutete die Beraterin von Sebastian Kurz an, eine Contact-Tracing-App könnte in Zukunft beim Wiederankurbeln des Tourismus eine Schlüsselrolle spielen. "Das wird Teil der neuen Normalität sein. Jeder wird eine App haben", sagte sie. Kurz selbst wollte sich zu den Aussagen einer seiner führenden Beraterinnen am Montag nicht äußern.
Schüler von Abschlussklassen wieder "im Dienst"
Wien - Vor dem Unterricht steht das Händewaschen - so sah am Montag der erste Schultag nach der Corona-Sperre für viele Maturanten bzw. Schüler an Abschlussklassen in berufsbildenden mittleren Schulen (BMS) und Berufsschulen aus. Ebenfalls ungewohnt: Die von Schülern und Lehrern im Schulgebäude getragenen Masken. An vielen Schulen fand der Unterricht außerdem nicht im normalen Klassenzimmer statt, sondern im Turnsaal. Wenn am 18. Mai die Unter-14-Jährigen nach den pandemiebedingten Schulschließungen wieder in die Klassen zurückkehren, findet der Unterricht im Schichtbetrieb statt.
Österreich sagt 31 Mio. für Entwicklung von Corona-Impfstoff zu
Berlin/Wien - Österreich hat zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus knapp über 31 Millionen Euro zugesagt. Dies gab Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Montag bei der internationalen Geberkonferenz im Kampf gegen die Pandemie bekannt. "Diesen Kampf werden wir mittelfristig nur gewinnen und unsere Wirtschaft wiederbeleben können, wenn es gemeinsam gelingt, einen wirksamen Impfstoff bzw. Heilmittel gegen das Coronavirus zu entwickeln", sagte Kurz.
Arbeitslosigkeit steigt weiter extrem - 571.477 ohne Job
Wien - Die Arbeitslosigkeit ist im April aufgrund der Coronakrise weiterhin extrem stark angestiegen und hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Die bundesweite Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.477 Personen. Auch gegenüber Ende März mit 562.522 von Arbeitslosigkeit Betroffenen gab es noch einen Anstieg. Die Arbeitslosenquote stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg in allen Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern sehr stark.
Tausende Soldaten rückten am Montag in die Kasernen ein
Wien - Am Montag sind österreichweit fast 3.000 Soldaten in die Kasernen des Bundesheeres eingerückt, 1.400 davon Milizsoldaten und 1.500 Grundwehrdiener. Als erstes mussten sie gleich am Eingang ihre Hände desinfizieren und bekamen eine Mund-Nasen-Maske in Tarndesign. Hotspot in der Hauptstadt war die Maria-Theresien-Kaserne, wo zwei Milizkompanien mit 300 Soldaten und 230 Rekruten einrückten. Wegen der Corona-Pandemie wurden erstmals in der Geschichte des Landes Milizsoldaten mobilgemacht.
Trump geht nun doch von etwa 100.000 Toten in USA aus
Washington - US-Präsident Donald Trump geht nach eigenen Angaben inzwischen von deutlich mehr Coronavirus-Toten in den USA aus als noch vergangene Woche. Die Zahl könne bei 100.000 liegen, sagte er am späten Sonntagabend auf einer virtuellen Bürgerveranstaltung des Senders Fox News. "Das ist eine schreckliche Sache", sagte er. In der vergangenen Woche hatte er von 60.000 bis 70.000 Todesopfern gesprochen.
Opel-Werk in Wien-Aspern wird wieder hochgefahren
Wien/Paris - Der französische Autobauer PSA, zu dem neben Peugeot und Citroen auch Opel gehört, fährt seine schrittweise Produktion bis kommenden Montag wieder hoch. Davon profitiert auch der Opel-Standort in Wien-Aspern, wo die Produktion bereits wieder diesen Mittwoch beginnt. In französischen Werken startet der Betrieb wieder am 11. Mai. Im Jänner war bekanntgeworden, dass es ab Mitte 2020 keine Motorenproduktion mehr in Wien-Aspern geben soll. Das könnte bis zu 270 der 900 Jobs kosten.
Anhörung im Assange-Prozess auf September verschoben
London - Die Anhörung zum US-Antrag auf Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange ist auf September verschoben worden. Ein genaues Datum dafür steht aber noch nicht fest. Der Termin war ursprünglich am 18. Mai geplant, aber wegen der Coronavirus-Pandemie nicht mehr haltbar. Eine weitere - lediglich prozesstechnische - Anhörung soll am 1. Juni stattfinden.
tpo
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