Kurz-Beraterin Mei-Pochtler: "Jeder wird eine App haben"

Wien/London - Kanzler-Beraterin Antonella Mei-Pochtler geht davon aus, dass Contact-Tracing-Apps und andere Technologien künftig wesentlicher Bestandteil des sozialen Lebens sein werden. "Das wird Teil der neuen Normalität sein. Jeder wird eine App haben", sagte sie der "Financial Times". Die europäischen Länder müssten sich an Tools gewöhnen, die "am Rand des demokratischen Modells" seien. Die Regierung hatte zuletzt mehrfach betont, dass es die Nutzung der Corona-App auch in Zukunft nicht verpflichtend sein werde. Sebastian Kurz selbst wollte sich zu den Aussagen seiner Beraterin am Montag nicht äußern.

Einrückungstermin auch für 2.300 Milizsoldaten

Wien - Am Montag sind österreichweit fast 4.000 Soldaten in die Kasernen des Bundesheeres eingerückt, 2.300 davon Milizsoldaten und 1.500 Grundwehrdiener. Als erstes mussten sie gleich am Eingang ihre Hände desinfizieren und bekamen eine Mund-Nasen-Maske in Tarndesign. Hotspot in Wien war die Maria-Theresien-Kaserne, wo zwei Milizkompanien mit 300 Soldaten und 230 Rekruten einrückten. Wegen der Corona-Pandemie wurden erstmals in der Geschichte des Landes Milizsoldaten mobilgemacht. Sie sollen die Polizei bei Grenzkontrollen sowie bei der Grenzraumüberwachung und bei der Bewachung kritischer Infrastruktur unterstützen.

Arbeitslosigkeit steigt weiter extrem - 571.477 ohne Job

Wien - Die Arbeitslosigkeit ist im April aufgrund der Coronakrise weiterhin extrem stark angestiegen und hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Die bundesweite Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.477 Personen. Auch gegenüber Ende März mit 562.522 von Arbeitslosigkeit Betroffenen gab es noch einen Anstieg. Die Arbeitslosenquote stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg in allen Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern sehr stark.

91.460 Corona-Kurzarbeits-Anträge von Firmen genehmigt

Wien - Das AMS hat per 1. Mai 91.460 Anträge für Corona-Kurzarbeit von Unternehmen genehmigt. Die Bewilligungssumme liegt bei fast 8,8 Milliarden Euro. Am vergangenen Freitag waren insgesamt 104.007 Anträge auf Kurzarbeit in Bearbeitung, davon sind bei 100.281 Anträgen ausreichend Informationen vorhanden, teilte das Arbeitsministerium am Montag mit. Diese Anträge würden 1,25 Mio. Arbeitsplätze umfassen. Die Zahl der Kurzarbeit-Anträge von Unternehmen ist bis 1. Mai in allen Bundesländern weiter leicht gestiegen.

Moskau baut wegen Pandemie Not-Krankenhäuser

Moskau - Wegen der dramatisch steigenden Zahl von Corona-Infizierten in Russland baut die Hauptstadt Moskau weitere provisorische Krankenhäuser. Eine Not-Klinik mit 4.000 Betten werde auf dem riesigen Ausstellungsgelände WDNCh entstehen, sagte Moskaus Vize-Bürgermeisters Petr Birjukow am Montag der Staatsagentur Tass zufolge. Birjukow zufolge bereitet die Millionenstadt derzeit an 44 Stellen neue provisorische Kliniken mit insgesamt 10.000 Betten vor. Am Montag meldeten Russlands Behörden 10.581 neue Fälle innerhalb eines Tages - dieser Wert liegt knapp unter dem bisherigen Höchststand vom Sonntag.

Erste Lockerungsphase beginnt in Spanien - mit Ausnahmen

Madrid - Im besonders schwer von der Coronakrise betroffenen Spanien hat am Montag die erste von insgesamt vier Phasen zum Ausstieg aus dem strikten "Lockdown" begonnen. Zunächst durften kleine Läden wie Friseurgeschäfte wieder öffnen, allerdings nur auf Terminbasis. Zudem können Kunden sich ab sofort bei Restaurants ihr Essen nach vorheriger Bestellung selbst abholen. Sport im Freien und Spaziergänge dürfen die knapp 47 Mio. Spanier seit dem Wochenende zu bestimmten Uhrzeiten wieder machen.

Postversand in über 80 Länder wieder möglich

Wien - Wegen der nahezu vollständigen Einstellung des Flugverkehrs durch die Covid-19-Einschränkungen hat die Österreichische Post Ende März einen Annahmestopp für viele Länder ausgesprochen - seit Montag ist der Versand von Briefen und Paketen jedoch in über 80 Länder wieder möglich. Regionen wie Südeuropa (Spanien, Italien), Nordamerika (USA, Kanada) das Baltikum (Estland, Lettland, Litauen) oder die Türkei seien damit für den Postverkehr wieder erreichbar, teilte die Post mit.

Mehr Angst vor finanziellen Problemen als vor CoV-Infektion

Wien - Die Österreicher haben mehr Angst vor finanziellen Problemen durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie als vor einer Infektion. Das zeigt die am Montag von Wissenschaftsminister Heinz Faßmann (ÖVP) präsentierte zweite repräsentative Stichprobenuntersuchung durch Statistik Austria, bei der die Teilnehmer auch über ihr Befinden, ihre Ängste und Einstellung zu den Pandemie-Maßnahmen befragt wurden. So gaben zehn Prozent der Befragten (Personen ab 16 Jahre) an, Angst vor finanziellen Problemen zu haben. Sieben Prozent befürchten, sich zu infizieren, und sechs Prozent, jemanden in der Familie aufgrund einer COVID-19-Erkrankung zu verlieren.

mf

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