Anna Gasser will drittes Olympia-Gold

Weniger als fünf Monate vor Olympia 2026 startet Österreichs Snowboard-Elite die heiße Phase der Vorbereitung. Die zweifache Olympiasiegerin Anna Gasser will ihre Karriere mit einem historischen dritten Gold in Folge krönen – und das quasi vor der Haustür.
Die Zeit des Wartens ist vorbei. Für die Elite des österreichischen Snowboardsports beginnt mit dem nahenden Winter der finale Countdown auf die Olympischen Spiele 2026 in Italien. Vom 6. bis 22. Februar kämpft das Team um Medaillen in Livigno – mit einer starken Mischung aus erfahrenen Champions und hungrigen Talenten.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht einmal mehr Big-Air-Ikone Anna Gasser. Für die 33-jährige Kärntnerin sollen die Spiele in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat den krönenden Abschluss einer historischen Karriere markieren.
Gassers "Mission 3.0": Abschied mit Gold
Anna Gasser hat bestätigt: Nach Mailand-Cortina beendet sie ihre Wettkampfkarriere. Die Goldmedaillen von Pyeongchang 2018 und Peking 2022 sollen durch einen dritten Olympiasieg komplettiert werden – ein noch nie da gewesener Hattrick im Big Air.
"Ein Teil meiner Motivation ist, dass die Olympischen Spiele so nah an meinem Zuhause sind", erklärt Gasser. Sie wolle diesen besonderen Moment mit Freunden und Familie teilen können – ein perfekter Karriere-Abschluss.
Anders als bei früheren Wettkämpfen setzt die Kärntnerin diesmal nicht nur auf das Ergebnis. Sie möchte ihren Stil und ihre Kreativität zeigen und stolz darauf sein, was sie auf dem Snowboard leistet.
ÖSV-Kader: Erfahrung trifft auf Talent
Der im Mai nominierte Olympia-Kader des Österreichischen Skiverbandes setzt auf bewährte Stärke. Insgesamt 367 Athleten aus elf Sparten wurden für die verschiedenen Teams nominiert.
Bei den Snowboardern führt Anna Gasser das Freestyle-Nationalteam an. Die Raceborder-Truppe wird von Routiniers wie Fabian Obmann, Alexander Payer und Sabine Payer geleitet. Mit dabei sind auch Olympiasieger Benjamin Karl und der mehrfache Weltmeister Andreas Prommegger.
ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher zeigt sich zuversichtlich: "Mit diesem Kader sind wir hervorragend aufgestellt. Wir haben volles Vertrauen in unser Team und sind zuversichtlich, dass wir beim Saisonhöhepunkt viele Medaillen gewinnen können."
Livigno: Perfekte Bühne für österreichische Träume
Alle Snowboard- und Freestyle-Wettkämpfe finden in Livigno statt. Der auf 1.816 Metern gelegene Ort gilt als eines der besten Freestyle-Gebiete Europas und bietet den Athleten optimale Bedingungen.
Die Nähe zu Österreich bringt entscheidende Vorteile:
- Heimvorteil: Die österreichischen Athleten kennen das Gebiet gut
- Fan-Unterstützung: Tausende heimische Fans können anreisen
- Kurze Anreise: Optimale Vorbereitung ohne Jetlag-Probleme
Für erfahrene Athleten wie Gasser spielt die besondere Atmosphäre eine wichtige Rolle bei der Leistungsentfaltung.
Österreichs Snowboard-Dominanz auf dem Prüfstand
Bei den letzten Winterspielen in Peking holte Österreich drei Snowboard-Goldmedaillen: Anna Gasser (Big Air), Alessandro Hämmerle (Snowboardcross) und Benjamin Karl (Parallel-Riesenslalom). Diese Erfolge basieren auf gezielter Nachwuchsförderung und einer "goldenen Generation".
Die bevorstehenden Spiele markieren jedoch einen Wendepunkt. Ikonen wie Gasser und der dann 45-jährige Andreas Prommegger treten ab. Doch die nächste Generation mit Fabian Obmann, Pia Zerkhold und Jakob Dusek steht bereit.
Der finale Countdown läuft
Nach individuellen Sommercamps – Anna Gasser feilte in Australien am Schneegefühl – rückt nun das Teamtraining in den Fokus. Die bevorstehende Weltcup-Saison dient als Generalprobe für den großen Auftritt.
Jeder Wettkampf, jeder Sprung wird bis Februar genau analysiert. Für Österreichs Snowboard-Asse hat die heiße Phase der "Road to Cortina" begonnen.