Android: Google stopft 34 Sicherheitslücken

Google und seine Hardware-Partner haben diese Woche die Android-Sicherheitsupdates für Oktober 2025 ausgerollt. Die Patches schließen kritische Schwachstellen im mobilen Betriebssystem und kommen zu einem Zeitpunkt, da Cybersicherheit für Milliarden Android-Nutzer weltweit immer wichtiger wird.
Das offizielle Android Security Bulletin veröffentlichte Google am Montag, dem 6. Oktober 2025. Dabei setzt der Konzern auf eine neue Kommunikationsstrategie: Während die öffentlichen Bulletins nur noch die kritischsten Fixes hervorheben, erhalten Hardware-Partner bereits einen Monat im Voraus umfassende Patch-Listen für schnellere Updates.
Parallel zu den Betriebssystem-Patches aktualisiert Google auch zentrale System-Komponenten über die Google Play-Updates. Diese Verbesserungen erreichen ein breiteres Spektrum an Geräten - unabhängig von größeren OS-Updates.
Samsung schließt 34 Sicherheitslücken auf einmal
Samsung, einer der größten Android-Hersteller, gewährt mit seinem Security Maintenance Release (SMR) tiefere Einblicke in das Oktober-Update. Der südkoreanische Konzern behebt insgesamt 34 Sicherheitsrisiken.
Darunter fallen 14 hochkritische Common Vulnerabilities and Exposures (CVEs) aus Googles Android OS. Zusätzlich flickt Samsung 20 eigene Samsung Vulnerabilities and Exposures (SVEs), die spezifisch seine Galaxy-Software wie One UI betreffen.
Besonders brisant: Samsung DeX wies eine unsachgemäße Zugriffskontrolle auf, über die physische Angreifer auf die Liste kürzlich genutzter Apps zugreifen konnten. Auch der Fingerabdruck-Trustlet hatte eine Schwachstelle, die privilegierten Angreifern das Schreiben in den Speicher ermöglichte. Ein weiterer Fix betrifft die unsichere Speicherung sensibler Daten auf einigen Galaxy Watch-Modellen.
Google Play schützt vor expliziten Inhalten
Getrennt von den monatlichen Sicherheits-Patches stärkt Google den Nutzerschutz durch Google Play-System-Updates und direkte App-Aktualisierungen. Die Oktober-Updates bringen Google Play Services Version 25.39 mit sich, die am 6. Oktober ausgerollt wurde.
Eine wichtige Neuerung: Die "Sensitive Content Warnings"-Funktion in Google Messages kann jetzt auch explizite Nacktdarstellungen in geteilten Videos erkennen. Bisher funktionierte das Feature nur bei Bildern. Das soll Nutzer vor unerwünschten expliziten Inhalten schützen.
Der Google Play Store selbst erhielt ebenfalls ein Update auf Version 48.3 mit überarbeiteten Icons für Google Play Protect-Benachrichtigungen. Diese gestaffelten Updates über den Play Store sind besonders wichtig, da sie schneller und auf mehr Android-Geräte ausgeliefert werden können - auch auf solche, die keine vollständigen OS-Sicherheits-Patches mehr vom Hersteller erhalten.
Neue Strategie gegen Android-Fragmentierung
Das Oktober-Update zeigt eine bedeutende Wende in Googles Kommunikation über Android-Schwachstellen. Durch die Fokussierung öffentlicher Bulletins auf die schwerwiegendsten oder aktiv ausgenutzten Bedrohungen will Google den Update-Prozess für seine zahlreichen Hardware-Partner straffen.
Hersteller können so die kritischsten Patches schneller priorisieren und ausliefern. Weniger dringliche Fixes werden in größeren Quartals-Updates gebündelt. Dieser risikobasierte Ansatz soll die Fragmentierung des Android-Ökosystems bekämpfen, wo Update-Geschwindigkeiten stark zwischen Herstellern variieren.
Branchenexperten begrüßen diese Strategie, da sie sicherstellt, dass die gefährlichsten Sicherheitslücken prompt auf möglichst vielen Geräten geschlossen werden. Allerdings steigt damit auch die Verantwortung der Hersteller für transparente Kommunikation über ihre monatlichen Patches.
Entwickler-Verifizierung startet im Oktober
Der zügige Rollout des Oktober-Patches auf Flaggschiff-Geräte von Googles Pixel-Serie und Samsungs Galaxy-Reihe wird in den kommenden Tagen und Wochen erwartet. Nutzer sollten in ihren Systemeinstellungen nach Updates suchen.
Ab Oktober 2025 führt Google eine neue Entwickler-Verifizierungsanforderung im Early Access ein. Diese Initiative wird langfristig verlangen, dass alle Apps auf zertifizierten Android-Geräten - auch die außerhalb des Play Stores - von verifizierten Entwicklern registriert werden müssen.
Diese Maßnahme soll mehr Rechenschaftspflicht schaffen und es Kriminellen erheblich erschweren, Malware und Betrugs-Apps zu verbreiten, indem sie sich hinter der Anonymität verstecken. Kombiniert mit monatlichen Sicherheitsupdates und kontinuierlichen Google Play-Verbesserungen zeigt dies Googles vielschichtigen Ansatz zur Absicherung des offenen Android-Ökosystems.