ANDRITZ: Rekord-Auftragsstand trotz schwierigem Marktumfeld
Der internationale Technologiekonzern ANDRITZ präsentiert eine solide Bilanz für das dritte Quartal 2025. Während der Auftragseingang kräftig um 14,5% zulegte, bleibt die Rentabilität stabil - eine bemerkenswerte Leistung in herausfordernden Zeiten.
Wachstumstreiber Energie und Umwelt
Das Herzstück der positiven Entwicklung schlägt eindeutig im Bereich erneuerbarer Energien und nachhaltiger Technologien. Gleich drei Geschäftsbereiche verzeichneten im dritten Quartal zweistellige Zuwachsraten:
- Pulp & Paper legte sensationelle 93,8% zu und erreichte 935,7 Millionen Euro
- Hydropower stieg um 17,3% auf 524,5 Millionen Euro
- Environment & Energy wuchs um 25,1% auf 424,0 Millionen Euro
Besonders beeindruckend: Der Auftragsstand kletterte auf 10,8 Milliarden Euro und erreicht damit den zweitbesten Wert in der Unternehmensgeschichte. Das dürfte Anleger beruhigen, die angesichts globaler Unsicherheiten nach Stabilität suchen.
Regionale Schwerpunkte und Großprojekte
Woher kommt dieser Erfolg? Die Antwort liegt in strategisch klugen Fokussierungen. In Deutschland profitiert ANDRITZ von neuen Umweltvorschriften zur Phosphor-Rückgewinnung und erhielt mehrere Großaufträge für Klärschlammverbrennungsanlagen.
In China setzt sich ein bemerkenswerter Trend fort: Bereits der vierte Auftrag für eine komplette Kraftzellstoffanlage ging in diesem Jahr ein. Das zeigt deutlich, wie stark die chinesische Papierindustrie auf Rückwärtsintegration setzt.
Auch bei der Wasserkraft läuft es rund: Modernisierungsprojekte in Südosteuropa und Asien - darunter das Wasserkraftwerk Formin in Slowenien nahe dem Grazer Hauptsitz - treiben das Geschäft voran. Weltweit investieren Versorger kräftig in die Erneuerung bestehender Anlagen.
Stabile Rentabilität trotz Umsatzrückgang
Doch es gibt auch Schattenseiten. Der Umsatz sank im dritten Quartal um 7,6% auf 1,9 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür sind vor allem zwei Faktoren: das geringere Auftragsvolumen im Vorjahr und negative Währungseffekte durch den starken Euro.
Trotzdem gelang ANDRITZ eine beachtliche Leistung: Die vergleichbare EBITA-Marge blieb mit 8,9% stabil. Das Konzernergebnis sank zwar um 6%, die Marge stieg jedoch sogar leicht von 5,8% auf 5,9%. Eine solide operative Performance in stürmischen Zeiten.
CEO zeigt sich zufrieden
Joachim Schönbeck, Vorstandsvorsitzender von ANDRITZ, kommentiert: "Insgesamt sind wir mit unseren Ergebnissen für das dritte Quartal zufrieden. Sie unterstreichen das Potenzial von ANDRITZ, von der wachsenden Nachfrage im Bereich der Energieerzeugung zu profitieren."
Besonders betont er: "Trotz des schwierigen Marktumfelds konnten wir das vierte Quartal in Folge einen starken Auftragseingang verzeichnen." Zur aktuellen Handelskonflikten merkt er an: "Bislang haben die kürzlich eingeführten US-Zölle keine wesentlichen direkten Auswirkungen auf unser Geschäft."
Ausblick: Vorsichtige Bestätigung
Für das Gesamtjahr 2025 bestätigt ANDRITZ die Prognose, erwartet jedoch aufgrund von Währungseffekten Ergebnisse am unteren Ende des Korridors. Der Umsatz soll zwischen 8,0 und 8,3 Milliarden Euro liegen bei einer EBITA-Marge von 8,6% bis 9,0%.
Die aktuelle Entwicklung zeigt: ANDRITZ hat sich erfolgreich als Technologieführer für die grüne Transformation positioniert. Während der klassische Metals-Bereich zurückfällt, wachsen die Zukunftsfelder Energie und Umwelt kräftig - eine strategische Weichenstellung, die sich auszuzahlen scheint.








