Der steirische Chip-Hersteller ams hat von den Osram-Aktionären eine Absage bekommen. Das Unternehmen aus Premstätten bei Graz sammelte mit seinem Übernahmeangebot nur 51,6 Prozent der Osram-Aktien ein - 62,5 Prozent wären nötig gewesen, um sich den dreimal so großen deutschen Traditionskonzern einverleiben zu können. Doch ohne ams, die sich im Zuge des gescheiterten Versuchs mit knapp 20 Prozent eingekauft haben, geht künftig bei Osram wenig.

ams-Chef Alexander Everke will seinen Traum von der Erschaffung eines Weltchampions für optische Sensoren und Optoelektronik aber nicht aufgeben: „Unsere Vision mit Osram ist es, einen global führenden Anbieter von Sensoriklösungen und Photonik zu schaffen, der auf europäischer Technologie basiert und damit sicherstellt, dass Europa seine weltweite Spitzenstellung bei optischen Technologien beibehält”, sagte er. Und will daher mit dem Osram-Management sprechen, um die Übernahme auf anderen Wegen doch zu verwirklichen: „Im Dialog mit Osram wollen wir auf unserer Stellung als größter Aktionär aufbauen, um weiter den vollen Erwerb von Osram zu verfolgen und so eine solide Zukunft für das Unternehmen zu sichern.”

Dazu hat ams an sich zwei Möglichkeiten: Entweder Osram erlaubt einen neuen Anlauf vor Ablauf der aus dem Scheitern folgenden Sperrfrist von zwölf Monaten. Oder ams stockt seine Beteiligung bis auf 30 Prozent auf - damit würde ein Pflichtangebot für Osram fällig. Eine Aufstockung ist aber zunächst nicht geplant, erklärte ams. Dafür wäre an sich auch ein vorab eingeholtes grünes Licht des deutschen Kartellamts nicht schlecht.

ams hatte 41 Euro je Aktie geboten, insgesamt 4,5 Mrd. Euro. Um das Angebot abzusichern, wurden in den vergangenen Wochen für mehr als 770 Millionen Euro Osram-Aktien von Hedgefonds und anderen Anlegern gekauft, die ams trotz des Scheiterns des Übernahmenagebots behalten darf. ams ist damit der größte Osram-Anteilseigner.

Ein konkurrierenden Übernahmeangebot etwa von Bain mit dem Partner Advent ist mit dem Großaktionär ams jedenfalls in weite Ferne gerückt. Eine Mehrheit von 75 Prozent, wie in der Regel anstrebt wird, um ein Unternehmen zu kontrollieren, ist kaum zu erreichen, wenn sich ein Aktionär mit 20 Prozent dagegen sperrt.

Entsprechend den weiter unsicheren Aussichten rund um Osram, dürfte sich die ams-Aktie in nächster Zeit eher volatil verhalten, wobei Analysten überwiegend davon überzeugt sind, dass der Kurs längerfristig aufwärts tendiert (siehe Tabelle). Doch so ein Übernahmekraftakt verunsichert den Markt immer wieder. Für Anleger die Möglichkeit, sich bei einem (hoffentlich) zwischenzeitlichen Tief von unter 45 CHF je Aktie in ams zu engagieren. Dies etwa mit einem Discount-Zertifikat, das zwar das Potenzial nach oben beschränkt, dafür zuvor den Kauf der Aktie unter Börsewert ermöglichen.

So funktioniert’s. Liegt der Referenzpreis des Basiswerts - der ams-Aktie am Bewertungstag (25.09.2020) auf oder über dem Cap (45 CHF), erhalten Anleger den Höchstbetrag (45 CHF), umgerechnet in Euro ausbezahlt. Liegt der Kurs der ams-Aktie am Bewertungstag hingegen unter dem Cap, erhalten Anleger je Zertifikat eine Aktie ins Depot gebucht. 

INFO Classic Discount-Zertifikat bezogen auf ams

ISIN: DE000CU5T804

Emittent: Commerzbank

Basiswert: ams

Produkt: Discount-Zertifikat

Rückzahlung: Cash / Lieferung

Bezugsverhältnis: 1:1

Cap: 45 CHF

Höchstbetrag: 45 CHF

Ausgabetag: 22.08.2019

Discount: 17,8%

max. Rendite: 27,3%

finaler Bewertungstag: 25.09.2020

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