Schweizer Generika-Hersteller Sandoz fordert Marktzugang für sein Medikament Erelzi und wirft dem US-Biotechkonzern wettbewerbswidrige Patentpraktiken vor

Die Pharmakurse zeigen in einem schwierigen Marktumfeld wieder einmal ihre defensive Stärke. Allerdings durchzuckte ein Schock den US-Biotechgiganten Amgen, als Konkurrent Sandoz am 14. April 2025 eine Kartellklage einreichte. Im Fokus des Streits: das milliardenschwere Blockbuster-Medikament Enbrel.

David gegen Goliath im Biosimilar-Gefecht

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Amgen?

Der Schweizer Generika-Spezialist Sandoz wirft dem Branchenriesen Amgen vor, durch unlautere Praktiken seine Marktdominanz zu zementieren. Konkret soll Amgen bestimmte Patentrechte unrechtmäßig erworben und genutzt haben, um günstigere Biosimilar-Konkurrenzprodukte vom US-Markt fernzuhalten.

Kein Wunder, dass Amgen seine Goldgrube verteidigt: Allein im vergangenen Jahr spülte Enbrel satte 3,3 Milliarden Dollar in die Unternehmenskassen. Das 1998 erstmals zugelassene Medikament gegen entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Psoriasis ist damit weiterhin ein zentraler Umsatzpfeiler für den Konzern.

Sandoz will endlich auf den Markt

Der Knackpunkt: Sandoz erhielt bereits 2016 die FDA-Zulassung für sein Biosimilar Erelzi, konnte es aber bisher nicht auf dem US-Markt einführen. In Europa ist das Präparat dagegen seit Jahren verfügbar. Die Schweizer fordern nun per Gerichtsbeschluss eine Unterlassungsverfügung gegen Amgen, die den Weg für die Markteinführung ihres Produkts freimachen soll.

Darüber hinaus verlangt Sandoz Schadenersatz, der nach US-Recht sogar verdreifacht werden könnte. Die Klage wurde beim US-Bezirksgericht für den östlichen Bezirk von Virginia eingereicht.

Welche Auswirkungen drohen für die Amgen-Aktie?

Die Kartellklage könnte für den Biotech-Konzern zum finanziellen Risiko werden. Ein Verlust des Verfahrens hätte doppelt schmerzhafte Konsequenzen: Einerseits drohen erhebliche Strafzahlungen, andererseits würde die Marktöffnung für günstigere Biosimilars unmittelbar Marktanteile und Umsätze bei Amgens Kassenschlager Enbrel gefährden.

Besonders brisant: Laut Sandoz warten etwa 7,5 Millionen Amerikaner mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen auf kostengünstigere Behandlungsalternativen. Das unterstreicht das enorme Marktpotenzial, das Amgen zu verteidigen sucht – und gleichzeitig die gesellschaftliche Brisanz des Falls.

Patentstrategien unter der Lupe

Die Vorwürfe gegen Amgen sind schwerwiegend. Hat der Pharmakonzern tatsächlich strategisch Patente erworben, nicht um Innovation zu schützen, sondern um Wettbewerb zu blockieren? Die Kläger sprechen von unlauteren Methoden, um die eigene Marktposition künstlich zu verlängern.

Für Anleger stellt sich die Frage: Wie stark ist Amgens Patentschutz tatsächlich? Sollten die rechtlichen Barrieren fallen, könnte dies ein empfindliches Loch in die zukünftige Umsatzplanung reißen.

Paradigmenwechsel in der Biotech-Branche?

Der Fall Amgen vs. Sandoz könnte über den einzelnen Rechtsstreit hinaus Signalwirkung für die gesamte Branche entfalten. Gelingt es den Schweizern, die Patentmauer zu durchbrechen, könnte dies ein Präzedenzfall für zahlreiche ähnlich gelagerte Situationen werden.

Die Biotech-Branche steht am Scheideweg zwischen Patentschutz für Innovationen und fairem Wettbewerb für bezahlbare Medikamente. Wie dieser Balanceakt gelingt, dürfte nicht nur für Amgen, sondern für den gesamten Sektor richtungsweisend sein.

Anzeige

Amgen-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Amgen-Analyse vom 14. April liefert die Antwort:

Die neusten Amgen-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Amgen-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. April erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Amgen: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...