Der Immobilienkonzern für Mobilfunkmasten steckt in einem finanziellen Zweifrontenkrieg. Während American Tower frisches Geld an den Kapitalmärkten aufnimmt, um seine Schuldenlast zu managen, eskaliert der Streit mit einem wichtigen Mieter in Mexiko. AT&T Mexico verweigert seit Monaten die Mietzahlungen – und setzt damit jährliche Einnahmen von rund 300 Millionen Dollar aufs Spiel.

Schuldenberg und frisches Kapital

Um die finanzielle Flexibilität zu wahren, hat American Tower gerade eine neue Anleiheemission abgeschlossen. Das Unternehmen platzierte erfolgreich 575 Millionen Dollar in Senior Unsecured Notes mit Laufzeiten bis 2030 und 2035. Die Nettoerlöse von knapp 588 Millionen Dollar fließen vorrangig in die Tilgung bestehender Verbindlichkeiten unter seinem revolvierenden Kreditrahmen von 4 Milliarden Dollar. Dieser strategische Schachzug soll die Schuldenlast kontrollierbar halten und Spielraum für weitere Investitionen schaffen.

Machtpoker in Mexiko eskaliert

Die eigentliche Baustelle liegt jedoch südlich der Grenze. Der Mietstreit mit AT&T Mexico entwickelt sich zur ernsthaften finanziellen Bedrohung. Die vorenthaltenen Zahlungen gefährden etwa 3 Prozent des gesamten Mieteinnehmens von American Tower. Bislang hat das Unternehmen bereits 10 Millionen Dollar für mögliche Ausfälle zurückgestellt – weitere Reserven könnten folgen, falls der Konflikt andauert.

Trotz der angespannten Lage zeigt sich CEO Steven O. Vondran optimistisch: "Wir sind von der vollständigen Durchsetzbarkeit unseres Master Lease Agreements überzeugt." Die entscheidende Schlichtungsverhandlung ist jedoch erst für August 2026 angesetzt, was bedeutet, dass der Finanzierungsschmerz noch mindestens ein Jahr weitergeht.

Trotz Widrigkeiten: Leicht verbesserte Prognose

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Erstaunlicherweise konnte American Tower im zweiten Quartal 2025 trotz der Belastungen ein gemischtes, aber insgesamt robustes Bild abliefern. Der Gesamtumsatz stieg um 3,2 Prozent auf 2,63 Milliarden Dollar, der Mietumsatz legte um 1,2 Prozent zu. Das bereinigte Betriebsergebnis (AFFO) pro Aktie übertraf sogar die Erwartungen der Analysten.

Allerdings verbirgt sich hinter den Oberflächenzahlen ein massives Problem: Der Nettogewinn brach um 58,1 Prozent ein, hauptsächlich verursacht durch erhebliche Währungsverluste. Trotz dieser Herausforderungen wagte das Unternehmen einen erstaunlichen Schritt und erhöhte seine Prognose für das Gesamtjahr 2025 für mehrere Schlüsselkennzahlen.

Analysten sehen Chancen trotz Talfahrt

Interessanterweise bewertet Morningstar die Aktie trotz des anhaltenden Abwärtstrends mit 4 von 5 Sternen und sieht sie 14 Prozent unter ihrem fairen Wert von 230 Dollar. Die Experten glauben, dass die Marktreaktion auf bestimmte Branchenentwicklungen überzogen war und rechnen weiterhin mit starker Nachfrage der großen Mobilfunkanbieter.

Institutionelle Anleger zeigen sich hingegen vorsichtiger. Die Foresight Group reduzierte ihre Beteiligung im ersten Quartal um 3,1 Prozent – ein Zeichen dafür, dass einige Investoren die anhaltenden Unsicherheiten nicht unterschätzen wollen.

Die Frage bleibt: Schafft es American Tower, die mexikanische Krise zu überstehen und gleichzeitig seine Schuldenlast unter Kontrolle zu halten? Die nächsten Monate werden zeigen, ob der Optimismus des Managements gerechtfertigt ist – oder ob der Abwärtstrend anhält.

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