Ein starker operativer Kern trifft auf massive Währungsverluste – American Towers jüngstes Quartal zeigt zwei völlig unterschiedliche Gesichter. Während der Infrastruktur-Gigant bei den Kerngeschäften überzeugt, sorgt die Währungsvolatilität für erhebliche Dellen in der Bilanz. Die entscheidende Frage: Kann das Unternehmen seine Wachstumsstory trotz dieser Kopfwinde fortsetzen?

Operative Stärke vs. Währungsturbulenzen

Das zweite Quartal 2025 offenbarte die Janusgesichtigkeit des Geschäfts: Der Gesamtumsatz kletterte um 3,2 Prozent auf 2,627 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Noch wichtiger: Das Kerngeschäft mit Immobilienerträgen legte um 1,2 Prozent zu. Doch dieser operative Erfolg wurde von massiven Währungsverlusten in Höhe von 484 Millionen Dollar überschattet, die den Nettogewinn um satte 58,1 Prozent auf 381 Millionen Dollar einbrechen ließen.

Der wahre Gradmesser für den REIT-Sektor zeigt jedoch ein anderes Bild: Der bereinigte operativen Cashflow (AFFO) pro Aktie belief sich auf 2,60 Dollar und erreichte damit konsenskonforme Werte. Dies unterstreicht die fundamentale Stärke des Geschäftsmodells jenseits der Währungseffekte.

Vertrauen in die eigene Zukunft

Trotz der kurzfristigen Rückschläge demonstriert das Management erstaunliches Selbstbewusstsein. American Tower hat die Jahresprognose für den AFFO pro Aktie nach oben korrigiert – nun erwartet das Unternehmen einen Bereich zwischen 10,46 und 10,65 Dollar. Die Mitte dieser Spanne (10,56 Dollar) würde ein jährliches Wachstum von etwa 6 Prozent bedeuten und liegt nahe am aktuellen Analystenkonsens von 10,60 Dollar.

Auch die Prognosen für Property Revenue und bereinigtes EBITDA wurden angehoben, was auf eine robuste operative Performance und teilweise günstigere Währungseffekte in der zweiten Jahreshälfte hindeutet.

Finanzielle Fundamentaldaten bleiben intakt

Die Bilanzstärke des Unternehmens bleibt unangetastet: Mit einer Netto-Verschuldungsquote von 5,1x im Verhältnis zum bereinigten EBITDA bewegt sich American Tower in einem vertretbaren Rahmen. Die Gesamtliquidität von etwa 10,5 Milliarden Dollar – bestehend aus 2,1 Milliarden Bargeld und 8,4 Milliarden ungenutzten Kreditlinien – bietet zudem ausreichend Spielraum für Investitionen und Opportunitäten.

Investment-Grade-Ratings aller großen Agenturen (Moody's: Baa3, S&P: BBB, Fitch: BBB+) unterstreichen diese finanzielle Solidität und ermöglichen den Zugang zu günstigem Kapital.

Institutionelles Vertrauen intakt

Signale von institutionellen Investoren deuten auf anhaltendes Vertrauen hin: Guggenheim Capital erhöhte seine Position im ersten Quartal um 3,2 Prozent, während Harber Asset Management seinen Bestand sogar um 40,6 Prozent aufstockte. Für Harber stellt American Tower mittlerweile etwa 8,9 Prozent des Portfolios dar – ein klares Bekenntnis zur langfristigen Wachstumstory.

Ausblick: Kommunikation wird Schlüssel

In den kommenden Wochen hat das Management reichlich Gelegenheit, seine Strategie zu kommunizieren. Gleich drei Konferenzen im September – darunter Events von Citi, Goldman Sachs und RBC Capital Markets – bieten die Bühne, um die Wachstumsstrategie insbesondere im 5G- und Data-Center-Bereich zu erläutern.

Die Kernfrage bleibt: Kann American Tower die Diskrepanz zwischen operativer Stärke und währungsbedingten Gewinneinbrüchen überbrücken? Die angehobene Guidance suggeriert Zuversicht – ob die Märkte dieser folgen, wird sich an der weiteren Kursentwicklung zeigen.

American Tower-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue American Tower-Analyse vom 02. September liefert die Antwort:

Die neusten American Tower-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für American Tower-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. September erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

American Tower: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...