Eine wegweisende Studie belegt erstmals messbare Effekte moderater Bewegung auf die Alzheimer-Krankheit. Bereits 3.000 Schritte täglich können den Krankheitsverlauf bei Risikopatienten verlangsamen.

Die in "Nature Medicine" veröffentlichten Ergebnisse der "Harvard Aging Brain Study" zeigen einen direkten Zusammenhang zwischen täglicher Schrittzahl und weniger schädlichen Tau-Proteinen im Gehirn. Das Forscherteam begleitete 296 Teilnehmer im Alter von 50 bis 90 Jahren über bis zu 14 Jahre.

Jeder Schritt wirkt - schon bei 3.000 täglich

Die Forscher quantifizierten erstmals, ab welcher Bewegung ein Schutzeffekt eintritt. Bereits 3.000 Schritte pro Tag - etwa ein 30-minütiger Spaziergang - verlangsamten die Ansammlung schädlicher Tau-Proteine im Gehirn.

Noch deutlichere Effekte zeigten sich bei 5.000 bis 7.500 Schritten täglich. Eine weitere Steigerung über 7.500 Schritte hinaus brachte keine zusätzlichen Vorteile. Diese Tau-Proteine sind neben Amyloid-Plaques hauptverantwortlich für das Absterben von Nervenzellen bei Alzheimer.

Wie Bewegung das Gehirn schützt

Körperliche Aktivität wirkt auf mehreren Ebenen: Sie verbessert die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns. Gleichzeitig regt sie die Ausschüttung schützender Hormone an und stärkt Verbindungen zwischen Nervenzellen.

Zentrale Erkenntnisse der Studie:
* Bewegung unterstützt den Abtransport schädlicher Abfallprodukte aus dem Gehirn
* Tau-Proteine werden deutlich langsamer angesammelt
* Kein direkter Effekt auf Amyloid-Ablagerungen messbar
* Schutzwirkung auch bei bereits vorhandenen Alzheimer-Veränderungen

Experten: "Erstmals Effekte bei erkrankten Gehirnen"

Emrah Düzel vom Deutschen Zentrum für neurodegenerative Erkrankungen betont die Bedeutung: "Hier scheint körperliche Aktivität die Ausbreitung von Alzheimer-Veränderungen über Jahre zu verlangsamen und die mentale Leistungsfähigkeit zu schützen."

Die Studie bestätigt Bewegungsmangel als wesentlichen Risikofaktor. Experten empfehlen mindestens 5.000 bis 7.000 Schritte täglich - wichtiger als die Intensität sei die Regelmäßigkeit.
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Prävention wird zum Gamechanger

Während neue Medikamente wie Leqembi nur für wenige Patienten im Frühstadium infrage kommen, bietet Bewegung einen zugänglichen Ansatz für alle. In Deutschland leiden rund eine Million Menschen an Demenz.

Die Botschaft ist klar: Jeder Schritt zählt für die Gehirngesundheit. Zukünftige Studien werden optimale Bewegungsformen definieren und untersuchen, wie Sport mit Ernährung und geistiger Aktivität zusammenwirkt.