Der Münchener Versicherungsriese legt ein beeindruckendes drittes Quartal vor – und hebt prompt die Jahresprognose an. Das operative Ergebnis schoss um 12,4 Prozent auf 4,43 Milliarden Euro in die Höhe und ließ damit selbst optimistische Analystenschätzungen von 4,28 Milliarden Euro hinter sich. Verantwortlich für diesen Coup? Eine dramatisch gesunkene Schadensbelastung durch Naturkatastrophen.

Während im Vorjahr noch 646 Millionen Euro an Katastrophenschäden zu Buche schlugen, waren es diesmal mickrige 60 Millionen Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich entsprechend von 93,5 auf 91,9 Prozent. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte.

Preisschraube angezogen

Im Kerngeschäft läuft es rund: Die Schaden- und Unfallsparte steigerte ihr operatives Ergebnis um satte 21,5 Prozent. Der Grund liegt auf der Hand – höhere Prämieneinnahmen und kräftige Preiserhöhungen sowohl bei Privat- als auch bei Geschäftskunden. Laut Verivox-Erhebung dürften die Versicherungspreise 2026 weiter anziehen: Kfz-Policen verteuern sich um rund 7 Prozent, Gebäudeversicherungen sogar um bis zu 13,6 Prozent.

Auch die Lebens- und Krankensparte liefert ab – plus 2,2 Prozent beim bereinigten operativen Ergebnis. Besonders stark präsentiert sich die Asset-Management-Tochter mit einem Zuwachs von 5,9 Prozent bei Provisionen und Gebühren. Die Nettomittelzuflüsse von 51 Milliarden Euro übertrafen die Konsenserwartungen von 37 Milliarden Euro deutlich.

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Neue Ziele gesetzt

Die Konsequenz des starken Quartals? Konzernchef Oliver Bäte schraubt die Jahresprognose nach oben. Statt der ursprünglich anvisierten 15 bis 17 Milliarden Euro peilt die Allianz nun 17 bis 17,5 Milliarden Euro beim operativen Gewinn an. Das Strategieprogramm "Lifting Ambitions" zeigt Wirkung: Bis 2027 soll der Gewinn je Aktie jährlich um 7 bis 9 Prozent steigen.

Die Analysten sehen für 2025 einen Gewinn von 28,10 Euro je Aktie voraus, für 2026 bereits 30,00 Euro. Bei einem aktuellen KGV von 12,1 und einer Dividendenrendite von 4,60 Prozent bleibt die Bewertung moderat. Von 2025 bis 2027 will der Konzern insgesamt 27 Milliarden Euro in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen ausschütten. Das laufende Rückkaufprogramm über 2 Milliarden Euro soll bis Jahresende abgeschlossen werden.

Expansion im Gesundheitssektor

Parallel zum operativen Erfolg baut die Allianz ihre Marktposition aus. Die Tochter Nextcare, spezialisiert auf Krankenversicherungsmanagement, hat eine strategische Partnerschaft mit dem libanesischen Versicherer MEDGULF geschlossen. Nextcare übernimmt die Verwaltung von über 100.000 Versicherten und kombiniert MEDGULFs starke Marktpräsenz im Nahen Osten mit eigener Technologie-Expertise. Die Kooperation soll auch in den Märkten der Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Jordanien Früchte tragen.

Während die Allianz von steigenden Prämien und sinkenden Schadenlasten profitiert, sieht Swiss Re die globale Branche etwas verhaltener. Der Rückversicherer rechnet in den kommenden Jahren mit einem realen Prämienwachstum von 2,3 Prozent – leicht unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 2,5 Prozent. Für 2025 erwartet Swiss Re im Schaden- und Unfallgeschäft zunächst nur 1,7 Prozent Wachstum, bevor es 2026 wieder auf 2,5 Prozent anzieht.

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