Die Münchener Versicherungsgruppe feiert einen überraschenden Befreiungsschlag: Nach nur drei Jahren hat die US-Börsenaufsicht SEC die Handelsrestriktionen für die Fondstochter Allianz Global Investors (AGI) aufgehoben. Ursprünglich sollte das Verbot ein ganzes Jahrzehnt dauern.

Der Hintergrund ist düster: 2022 bekannte sich AGI des Wertpapierbetrugs schuldig, nachdem Großanleger wie Pensionsfonds mit bestimmten Hedgefonds zu Beginn der Corona-Pandemie Verluste in Milliardenhöhe erlitten hatten. Die Rechnung war heftig - der Konzern musste Ende 2021 und Anfang 2022 Belastungen von insgesamt 5,6 Milliarden Euro verkraften.

Vorzeitige Rehabilitation

Doch was führte zu dieser vorzeitigen Begnadigung? CEO Oliver Bäte führt den Erfolg auf die konsequente Abwicklung der entsprechenden US-Tochtergesellschaft zurück. "Wir haben genau das getan, was von uns verlangt wurde", so der Vorstandschef.

Die AGI hatte ihre US-Fonds zwischenzeitlich an den Geschäftspartner Voya Investment Management übertragen müssen. Nun kann der Konzern wieder eigenständig im lukrativen amerikanischen Fondsgeschäft agieren.

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Marktreaktion verhalten

Die Börse reagierte zunächst verhalten positiv: Via XETRA kletterte die Aktie zeitweise um 0,77 Prozent auf 342,30 Euro. Bemerkenswert ist, dass die SEC die Aufhebung der Beschränkungen bereits vor wenigen Tagen online veröffentlicht hatte - dies blieb jedoch dem Großteil der Öffentlichkeit zunächst verborgen.

Der vorzeitige Wiedereinstieg in den US-Markt eröffnet neue Wachstumschancen für die Allianz. Nach der milliardenschweren Bußgeld-Odyssee scheint der Konzern nun wieder Luft zum Atmen zu haben.

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