
Alibaba Aktie: Gewinnrausch oder Umsatz-Kater?
17.05.2025 | 20:08
Der chinesische Tech-Riese lieferte jüngst Zahlen, die Anleger zwiegespalten zurücklassen: Während der Gewinn die Erwartungen übertraf, blieb der Umsatz dahinter zurück. Reicht die glänzende KI-Fassade, um die Risse im Kerngeschäft zu überdecken, oder müssen sich Investoren auf härtere Zeiten einstellen?
Zahlenwerk mit Licht und Schatten
Im vierten Geschäftsquartal (bis Ende März 2025) konnte Alibaba zwar einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 1,73 US-Dollar ausweisen und damit die Analystenschätzungen von 1,48 US-Dollar übertreffen – ein Plus von 23 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz kletterte um 7 Prozent auf 32,58 Milliarden US-Dollar, verfehlte jedoch die Konsensprognose von 33,08 Milliarden US-Dollar. Diese Diskrepanz sorgte für eine spürbare Nervosität am Markt. So mussten Anleger nach Bekanntgabe der Zahlen zunächst einen deutlichen Kursrückgang hinnehmen. Mehrere Analystenhäuser passten ihre Kursziele nach unten an, obwohl sie ihre grundsätzlichen Kauf- oder Halteempfehlungen beibehielten.
Hoffnungsträger Cloud und Internationales Geschäft
Doch woher kommt die Zuversicht mancher Beobachter? Vor allem zwei Bereiche stechen positiv hervor:
- Die Cloud-Sparte (Alibaba Cloud Intelligence Group) wächst rasant und profitiert massiv vom KI-Boom. Der Umsatz stieg hier um 18 Prozent auf 4,15 Milliarden US-Dollar. Insbesondere die Erlöse aus KI-bezogenen Produkten zeigten zum siebten Mal in Folge ein Wachstum im dreistelligen Prozentbereich. Allerdings drückten erhöhte Investitionen in diesem Segment die operative Marge (Adjusted EBITA) von 9,9 Prozent im Vorquartal auf 8,0 Prozent.
- Das internationale Geschäft (Alibaba International Digital Commerce Group), getrieben durch Plattformen wie AliExpress und Trendyol, legte beim Umsatz um starke 22 Prozent auf 4,63 Milliarden US-Dollar zu.
Auch das heimische E-Commerce-Geschäft rund um Taobao und Tmall zeigte mit einem Umsatzplus von 9 Prozent auf 101,37 Milliarden Renminbi Widerstandsfähigkeit. Die Zahl der besonders kaufkräftigen "88VIP"-Mitglieder überschritt die Marke von 50 Millionen.
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Der Sand im Getriebe: Harter Wettbewerb in China
Trotz dieser Lichtblicke bleibt die Umsatzentwicklung im Gesamtkonzern die Achillesferse. Ein Hauptgrund dafür ist der verschärfte Wettbewerb auf dem chinesischen Heimatmarkt. Die Konsumenten zeigen sich angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten zunehmend preissensibel. Dies führt zu einem intensiven Preiskampf zwischen den großen Plattformen wie Alibaba, JD.com und Pinduoduo, was die Margen unter Druck setzt und das Umsatzwachstum bremst.
Alibabas Strategie: KI-Offensive und Aktionärsrenditen
Als Antwort auf diese Herausforderungen setzt das Management auf eine klare "User first, AI-driven"-Strategie. Das Unternehmen plant, in den nächsten drei Jahren mindestens 53 Milliarden US-Dollar (rund 380 Milliarden Renminbi) in künstliche Intelligenz und Cloud-Infrastruktur zu investieren. Dies unterstreicht die langfristige Ausrichtung und den Glauben an das enorme Potenzial dieser Technologien.Gleichzeitig bemüht sich Alibaba, seine Aktionäre bei Laune zu halten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 flossen 16,5 Milliarden US-Dollar über Aktienrückkäufe und Dividenden an die Anteilseigner zurück.
Die Aktie zeigte sich nach den jüngsten Turbulenzen leicht erholt und notierte am Freitag bei 110,60 Euro. Die kommenden Quartale werden zeigen, ob die ambitionierte KI-Strategie die Sorgen um das Kerngeschäft überstrahlen und dem Papier nachhaltig Auftrieb verleihen kann. Die Frage bleibt: Ist Alibaba ein unterbewerteter KI-Gigant oder ein E-Commerce-Riese mit Wachstumsproblemen?
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