Eine große Meta-Analyse mit über 3.000 Patienten bestätigt die Wirksamkeit der Akupressur als Selbstbehandlung. Die gestern veröffentlichte Studie könnte die Schmerztherapie revolutionieren – besonders für Krebspatienten.

Jahrzehntelang galt Akupressur in der westlichen Medizin als umstritten. Jetzt liefert die bislang größte Vergleichsstudie ihrer Art den wissenschaftlichen Beweis: Die traditionelle chinesische Therapie funktioniert tatsächlich. Besonders wirksam sind Ohrakupunktur und manueller Druck auf spezielle Körperpunkte.

Die Ergebnisse dürften die Diskussion über alternative Heilmethoden neu entfachen. Denn erstmals können Befürworter der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) auf eine solide Datenbasis verweisen.

Wissenschaftlicher Meilenstein mit 3.000 Patienten

Die Forscher analysierten Daten von 3.066 Patienten und verglichen verschiedene Akupressur-Techniken miteinander. Das Ergebnis ist eindeutig: Ohrakupunktur und gezielter Druck auf bestimmte Körperpunkte lindern Schmerzen effektiv.

„Zum ersten Mal haben wir eine großangelegte Evidenzbasis für Praktiken, die seit Jahrhunderten angewendet werden", betonen die Studienautoren. Die robusten Daten sollen weitere Forschung anregen und die strukturierte Integration dieser TCM-Therapien in die klinische Praxis fördern.

Besonders bemerkenswert: Anders als bei anderen Behandlungen können Patienten die Techniken selbst erlernen und anwenden. Das macht sie unabhängig von Terminen und klinischer Überwachung.
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Neue Hoffnung für Krebspatienten

Für Krebspatienten könnte dies einen Wendepunkt bedeuten. Sie leiden häufig unter schweren Nebenwirkungen von Chemotherapie und Bestrahlung. Die Möglichkeit, Symptome wie Schmerzen und Übelkeit ohne zusätzliche Medikamente zu lindern, kann ihre Lebensqualität erheblich verbessern.

Der entscheidende Vorteil: Patienten können rund um die Uhr selbst aktiv werden, ohne auf Pharmazeutika angewiesen zu sein. Das verändert ihre Rolle grundlegend – vom passiven Behandlungsempfänger zum aktiven Gestalter der eigenen Genesung.

Zwischen alter Weisheit und moderner Wissenschaft

Während die TCM seit jeher auf das Gleichgewicht der Körperenergie (Qi) setzt, erklärt die neue Studie die schmerzlindernden Effekte über etablierte physiologische Mechanismen. Der gezielte Druck auf Akupunkturpunkte stimuliert die Freisetzung von Endorphinen – den körpereigenen Schmerzmitteln.

Zusätzlich reguliert die Praxis wichtige Neurotransmitter und kann Entzündungen reduzieren. Obwohl professionelle Anleitung empfohlen wird, ist das Grundprinzip einfach und zugänglich.

Diese wissenschaftliche Bestätigung entmystifiziert die Praxis und zeigt: Die Effekte sind messbar und basieren auf den körpereigenen Heilungsfähigkeiten.

Auswirkungen auf die deutsche Praxislandschaft

Die Validierung dürfte erhebliche Auswirkungen auf TCM-Praxen haben. Jahrelang mussten sich Therapeuten auf klinische Erfahrung und kleinere Studien stützen. Jetzt können sie hochwertige Evidenz vorweisen – gegenüber Patienten, Kollegen und Krankenkassen.

Das könnte das Patientenvertrauen stärken und Ärzte eher dazu bewegen, Akupressur als Ergänzungstherapie zu empfehlen. In einer Zeit, die nach nicht-medikamentösen Lösungen für chronische Schmerzen sucht, liefert diese Studie starke Argumente für die Integration von TCM-Therapien.

Die Botschaft ist klar: Patienten können mit einem vielfältigen, evidenzbasierten Werkzeugkasten ihre Symptome selbst beeinflussen und eine zentrale Rolle in ihrem Heilungsprozess übernehmen.