Die US-Börsen sind am Dienstag mit nur
moderaten Gewinnen in neue Rekordhöhen vorgedrungen. Damit
spiegelten sie die verhalten optimistische Einstellung der Anleger
im US-chinesischen Handelsstreit wider. Die kurz nach dem Start
bekannt gegebenen, schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur
Verbraucherstimmung und zu den Verkäufen neuer Häuser fanden dagegen
nur wenig Beachtung.
Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg kurzzeitig
bis auf 28 129 Punkte und legte zwei Stunden vor dem Handelsschluss
noch um 0,07 Prozent auf 28 087,05 Punkte zu. Der marktbreite S&P
500 gewann zuletzt 0,10 Prozent auf 3136,81 Zähler
und der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,19
Prozent auf 8388,16 Punkte vor.
"Wir bekommen von beiden Seiten konstant tröpfchenweise Neuigkeiten,
wie die Verhandlungen laufen und alles klingt positiv", sagte
Marktanalyst Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda mit Blick auf den
Zollstreit der zwei weltgrößten Volkswirtschaften USA und China.
"Mein einziges Problem ist nur, dass wir all das schon vorher
hatten." Er sei daher eher skeptisch, denn inzwischen sei es mehr
als einen Monat her, dass ein Teilabkommen angekündigt wurde, und
mehr als eine Woche vergangen, in der es hätte unterzeichnet werden
sollen.
Die Anleger allerdings lassen sich von dieser Taktik nicht
abschrecken, auch wenn Zurückhaltung spürbar ist. In den kommenden
Tagen dürfte es zudem noch etwas ruhiger zugehen. Am Donnerstag wird
"Thanksgiving" gefeiert, und den nächsten Tag mit nur verkürztem
Aktienhandel dürfte so mancher Börsianer zur Schnäppchenjagd im
Einzelhandel nutzen. Der so genannte "Black Friday" läutet in den
USA traditionell das Weihnachtsgeschäft ein.
Unter den Einzelwerten stachen im Dow die Aktien von Walt Disney
hervor, die mit plus 1,8 Prozent die Index-Spitze
eroberten. Consumer Edge Research hatte die Papiere mit "Overweight"
in die Bewertung aufgenommen. Die Papiere des Pharmaherstellers
Pfizer büßten als einer der
schwächsten Werte 0,8 Prozent ein. Konkurrent Merck
hatte mit Blick auf ein Impfstoff-Patent von Pfizer gegen
Lungenentzündung eine zweite Chance erhalten. Der Fall wurde an die
Patentprozess- und Beschwerdeinstanz zurückverwiesen, was den
Merck-Aktien zu einem Kursplus von 1,3 Prozent verhalf.
Schwach im Dow waren mit minus 0,7 Prozent auch die Aktien von
Johnson & Johnson . Zudem gingen Teva
mit fast 9 Prozent auf Talfahrt und die Anteile von McKesson,
Cardinal Health oder AmerisourceBergen gaben um 3,4 bis 4,5 Prozent
nach. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf informierte
Quellen berichtete, haben US-Strafverfolgungsbehörden Untersuchungen
gegen mindestens sechs große Pharmaunternehmen eingeleitet. Es geht
um die Frage, ob absichtlich Gemeinden mit frei verkäuflichen,
opioidhaltigen Schmerzmittel geflutet worden seien. Dabei werde ein
Strafgesetz herangezogen, das normalerweise gegen Drogendealer
angewendet werde, hieß es.
Ansonsten standen einige Nachzügler der Berichtssaison im Blick. Der
Elektronik-Händler Best Buy und der
Sportartikelhändler Dick's Sporting Goods konnten mit
ihrem dritten Quartal überzeugen. Zudem hoben sie ihre Jahresziele
an, was die Aktien von Best Buy um etwas mehr als 12 Prozent auf den
höchsten Stand seit August 2018 steigen ließ. Die Anteile von Dick's
verbuchten sogar ein Plus von fast 19 Prozent, womit sie den
höchsten Stand seit Mai 2017 erreichten. Der Billigwaren-Vertreiber
Dollar Tree kappte hingegen seine Gewinnerwartung für
das Gesamtjahr, was den Aktien einen Verlust von etwas mehr als 17
Prozent einbrockte.
Für die Papiere von Hewlett Packard Enterprise ging
es um knapp 9 Prozent abwärts. Wegen einer schwachen Nachfrage nach
Servern hatte das IT-Unternehmen die Umsatzerwartungen verfehlt. Der
Computerhersteller HP Inc , von dem Hewlett Packard
abgespalten wurde, sowie Konkurrent Dell werden
nachbörslich mit Geschäftszahlen erwartet. Beide gaben etwas mehr
als 1,5 Prozent ab./ck/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0275 2019-11-26/20:09
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