Angesichts einer Umsatzwarnung des
Technologiekonzerns Apple ist die Wall Street am
Dienstag mit Verlusten aus dem langen Wochenende gekommen. Zudem
hielten die Sorgen wegen der Folgen der Ausbreitung des Coronavirus
an. Die Epidemie der neuen Lungenkrankheit wird sich nach
Einschätzung eines Experten in China möglicherweise erst Ende April
stabilisieren.
Der Dow Jones Industrial stand zwei Stunden vor
Schluss bei 29 210,13 Punkten und damit mit 0,74 Prozent im Minus,
nachdem am Montag wegen des "Presidents Day" kein Handel
stattgefunden hatte. Der Leitindex kam damit weiter von seinem
Rekordniveau über 29 500 Punkten aus der Vorwoche zurück. Er steuert
auf den dritten Handelstag in Folge mit negativem Vorzeichen zu.
Am breiteren Markt sank der S&P 500 um 0,44 Prozent
auf 3365,28 Zähler. An der technologielastigen Nasdaq-Börse fiel das
Minus trotz eines Kursrutsches bei Apple und davon mitbelasteten
Chipwerten etwas kleiner aus. Mit Kursgewinnen zum Beispiel bei
Tesla als Gegengewicht gab der Auswahlindex Nasdaq
100 nur um 0,13 Prozent auf 9611,46 Zähler nach.
Apple wird wegen der Coronavirus-Situation in China
die erst wenige Wochen alte Umsatzprognose für das laufende Quartal
verfehlen. Bei iPhones gibt es Lieferengpässe, weil die Produktion
in China langsamer hochgefahren wurde als geplant. Zudem war der
Absatz von Apple-Geräten in dem Land zuletzt gedämpft gewesen, da
viele Geschäfte zeitweise geschlossen blieben und schlecht besucht
waren.
Die Apple-Aktien waren im Dow mit minus 2,3 Prozent das
Schlusslicht. Davon in Mitleidenschaft gezogen wurde die ganze
Chipbranche, für die Apple nicht nur als wichtiger Kunde, sondern
auch als allgemeiner Stimmungsbarometer gilt. Aktien von Broadcom
, Qualcomm oder Intel
fielen um zwischen 1,7 und 2,3 Prozent. Unter den Branchenausrüstern
sackten Applied Materials oder Lam Research sogar um
bis zu 4,3 Prozent ab.
Tesla dagegen rückten an der Nasdaq um 6 Prozent vor. Mit aktuell
850 Dollar nähern sie sich wieder dem hohen Niveau von Anfang
Februar, als die Aktienkursrally bei 968 Dollar gipfelte. Nach und
nach heben nun Analysten ihre Kursziele in höhere Sphären. Toni
Sacconaghi von Bernstein Research hat am Dienstag sein Ziel mit nun
730 Dollar mehr als verdoppelt. Mit Morgan Stanley passte ein nach
wie vor recht pessimistisches Analysehaus das Kursziel auf immerhin
500 Dollar an.
Auf der positiven Seite im Dow schaffte es Walmart
nach ihren Quartalszahlen mit 1,5 Prozent ins Plus. Die
US-Supermarktkette hat zwar im Weihnachtsgeschäft eher enttäuscht,
am Markt wurde der Ausblick in den derzeitigen unsicheren Zeiten
aber als "robust" bewertet. Analyst Christopher Horvers von JPMorgan
sah mit Blick auf das angepeilte Umsatzwachstum in den USA
Silberstreifen am Horizont.
Gesprächsstoff lieferte außerdem eine Übernahme unter
Vermögensverwaltern. Franklin Resources , der
Mutterkonzern des Fondsanbieters Franklin Templeton, will den
Wettbewerber Legg Mason schlucken und bietet dafür 50
US-Dollar je Aktie. Die Franklin-Anteilscheine zogen um 7 Prozent
und jene des Übernahmeziels sogar um 24 Prozent an./tih/he
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0324 2020-02-18/20:03
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