NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Montag nach einem uneinheitlichen Start allesamt zugelegt. Die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) durch die Konkurrentin UBS sorgte auch in den USA für Erleichterung. Zudem vereinbarten die Währungshüter von sechs führenden Zentralbanken, darunter die US-Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank, die US-Dollar-Geschäfte mit siebentägiger Laufzeit ab sofort statt wöchentlich nun täglich abzuhalten. Die Versorgung mit der Weltreservewährung Dollar ist insbesondere für das internationale Geschäft großer Geldhäuser wichtig, erst recht in unruhigen Zeiten.

Der Dow Jones Industrial gewann rund zwei Stunden vor dem Börsenschluss 0,92 Prozent auf 32 153,69 Punkte, nachdem der bekannteste Wall-Street-Index am Freitag 1,2 Prozent eingebüßt und damit ein knappes Wochenminus verbucht hatte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Montag um 0,81 Prozent auf 3948,50 Punkte nach oben. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Auswahlindex Nasdaq 100 zugleich um 0,12 Prozent auf 12 535,10 Zähler. Er hatte sich allerdings in der vergangenen Woche deutlicher als der Dow erholt.

Die Lage am US-Aktienmarkt sehe so dramatisch gar nicht aus, schrieb Analyst Ronald Gehrt vom Online-Broker Lynx unter Verweis auf den Chart des S&P 500. Die wichtige zuletzt im Oktober getestete 1000-Tage-Linie habe gehalten und der Index sei in der Spanne der vergangenen vier Monate geblieben. Daher rücke nun der Mittwoch in den Fokus, denn da wird die US-Notenbank Fed ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Sie könnte zugleich auch signalisieren, wie es geldpolitisch weiter geht.

Unter den Branchen in den USA waren Finanzwerte wieder gefragt, nachdem sie in den vergangenen zwei Wochen kräftig auf Talfahrt gegangen waren. Unter den großen Banken legten JPMorgan im Dow um 0,7 Prozent zu und Goldman Sachs um 1,7 Prozent. Auch weitere Finanzinstitute wie die Bank of New York Mellon oder auch Capital One Financial stiegen wieder deutlicher.

Auslöser des Ausverkaufs vor rund zwei Wochen war die Bekanntgabe der Abwicklung des auf die Kryptobranche ausgerichteten US-Finanzkonzerns Silvergate Capital gewesen. Ein paar Tage später wurde das auf Start-up-Finanzierungen spezialisierte US-Geldhaus Silicon Valley Bank (SVB) unter die Kontrolle der US-Einlagensicherung FDIC gestellt und geschlossen. Dann folgte die zwangsweise Schließung der Signature Bank.

Weitere Regionalbanken, allen voran die First Republic Bank , sind nach wie vor schwer angeschlagen. Die Aktien dieser Regionalbank büßten weitere 33,5 Prozent ein. Bei zeitweise 11,52 US-Dollar hatten sie zuvor ein neues Rekordtief erreicht. Eine zweite Abstufung der Kreditwürdigkeit binnen weniger Tage belastete. Auch mit der Zusage von 30 Milliarden Dollar Finanzhilfen durch etliche große US-Bankhäuser seien die Probleme des Unternehmens noch nicht gelöst, hieß es zur Begründung der Bonitätsabstufung durch Standard & Poor’s.

Die Papiere der New York Community Bancorp zogen dagegen um etwas mehr als 34 Prozent an. Die Branchenkollegin der First Republic Bank übernimmt Teile der Signature Bank.

Abgesehen von Bankaktien rückten zudem die Papiere von Foot Locker in den Blick. Die Aktien gingen nach der Vorlage eines stärker als erwartet ausgefallenen Quartalsberichts auf steile Berg- und Talfahrt. Nach einem Sprung um rund elf Prozent nach oben, büßten die Papiere der Sportartikel-Handelskette zuletzt 5,4 Prozent ein./ck/jha/

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0306 2023-03-20/19:21

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.