NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen werden am Montag voraussichtlich
freundlich in die neue Handelswoche starten. Zugleich dürften sich
die Anleger mit Aktienengagements zurückhalten, denn keiner wolle am
Dienstag auf dem falschen Fuß erwischt werden, wenn Inflationsdaten
über die Ticker liefen, erklärte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar
von RoboMarkets.
Nach einem uneinheitlichen US-Börsenschluss am Freitag signalisiert
der Broker IG für den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
eine Stunde vor dem Start ein Plus von 0,1 Prozent
auf 33 888 Punkte. Er hatte am Freitag ein halbes Prozent zugelegt
und auf Wochensicht ein kleines Minus verbucht.
Der technologielastige Nasdaq 100 wird am Montag 0,5
Prozent höher bei 12 365 Zählern erwartet, nachdem er am Freitag
schwächer geschlossen hatte. Technologiewerte werden in Zeiten
steigender Zinsen stärker gemieden als andere Aktien, da sich ihre
oft hohe Bewertung in der Regel aus der Hoffnung auf beträchtliche
Gewinne in der Zukunft speist. Diese sind jedoch bei steigenden
Zinsen aus heutiger Sicher weniger wert.
Die US-Inflationsdaten für Januar gelten als das wichtigste
Börsenereignis, das in dieser Woche auf der Agenda steht. Zwar
dürfte sich die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, dass eine
Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die
Prognoseunsicherheit diesmal etwas größer als sonst", relativierte
Commerzbank-Analyst Christoph Balz unter Verweis auf den neu
zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird.
Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu
Jahresbeginn an.
"Sollte die Inflation enttäuschen, würden Spekulationen auf deutlich
weiter steigende Leitzinsen automatisch neue Nahrung erhalten",
warnte zudem Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners.
Unter den Einzelwerten könnte die Citigroup
Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Laut der "Financial Times" könnte
womöglich bald schon der Verkauf der mexikanischen Tochter Banamex
anstehen. Die Großbank führe exklusive Verhandlungen mit dem
Milliardär und Eigentümer von Mexikos größtem Bergbaukonzern Grupo
Mexico , German Larrea, hieß es unter Berufung auf mit
der Angelegenheit vertraute Personen. Der Unternehmer bewerte
Banamex mit sechs bis acht Milliarden US-Dollar und damit deutlich
geringer, als Analysten dies zuletzt taten. Die Aktie reagierte
vorbörslich allerdings kaum. Sie legte um 0,1 Prozent zu.
JPMorgan nahm die Aktie von Walt Disney nach
Quartalszahlen mit "Overweight" und einem Kursziel von 135 Dollar
wieder in die Bewertung auf. Das Papier stieg vorbörslich um 0,3
Prozent. Der Unterhaltungskonzern habe vergangene Woche mit starken
Ergebnissen die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Philip
Cusick. Er betrachtet die Medienbranche zwar insgesamt wegen der
Verluste im Streamingbereich und des Gegenwinds für das
Werbegeschäft mit Vorsicht, Disney sei hier aber dennoch sein
bevorzugter Wert. Gründen dafür seien das starke Geschäftsportfolio
sowie der im nächsten Jahr zu erwartende starke Rückgang der
Streaming-Verluste.
JetBlue Airways legten vor dem Handelsstart um 0,6
Prozent zu. Laut einem Bericht der US-Tageszeitung "Politico" will
das US-Justizministerium voraussichtlich im März eine Kartellklage
einreichen, um die Übernahme von Spirit Airlines zu
stoppen. Dafür verweist die Zeitung in ihrem am Freitag kurz nach
Börsenschluss veröffentlichten Artikel auf fünf mit der
Angelegenheit vertraute Personen. Die Papiere von Spirit Airlines
reagierten vorbörslich nicht.
Die sinkenden Ölpreise sorgten für vorbörsliche Verluste von bis zu
0,5 Prozent bei Chevron , ConocoPhillips
und ExxonMobil . Marktbeobachter
sprachen bei den Ölpreisen von einer Gegenbewegung, nachdem diese in
der vergangenen Woche noch deutlich gestiegen waren./ck/mis
ISIN US2605661048 US6311011026
AXC0179 2023-02-13/14:45
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