Wie bereits am Vortag haben die US-Aktienmärkte auch am Dienstag eine Atempause eingelegt. Im Anlegerfokus stehen neben einer Reihe von US-Konjunkturdaten auch Quartalszahlen von US-Unternehmen. Die Börsen ließen sich auch nicht von neuen Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell aus der Ruhe bringen.

Der Dow Jones Industrial erklomm ein weiteres Rekordhoch, notierte zuletzt aber praktisch unverändert bei 27 359,46 Punkten. Der breit gefasste S&P 500 verlor hingegen 0,21 Prozent auf 3008,04 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,36 Prozent auf 7938,18 Punkte.

Die Umsätze im US-Einzelhandel waren im Juni stärker gestiegen als erwartet. Die Preise importierter Güter waren so stark gefallen wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Industrieproduktion hatte stagniert und die Kapazitätsauslastung war etwas gesunken. Die Lagerbestände waren im Mai erwartungsgemäß gewachsen. Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hatte sich im Juli überraschend aufgehellt: Der NAHB-Hausmarktindex legte leicht zu.

Fed-Chef Powell erklärte erneut seine grundsätzliche Bereitschaft für eine Lockerung der Geldpolitik. Die Notenbank werde Abwärtsrisiken für die Wirtschaft "genau beobachten" und falls nötig "angemessen handeln", sagte Powell am Dienstag in Paris. Er verwies auf Handelskonflikte und das schwächere Weltwirtschaftswachstum. An den Finanzmärkten wird fest mit einer Leitzinssenkung der US-Notenbank Ende Juli gerechnet.

Auf Unternehmensebene richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Berichtssaison der Finanzhäuser. So hatte die größte US-Bank JPMorgan Chase im zweiten Quartal dank Sondererlösen und eines starken Geschäfts mit Privatkunden den Gewinn kräftig gesteigert. Die Schwäche im Handelsgeschäft mit Wertpapieren wie Anleihen und Aktien hielt allerdings an. Auch im klassischen Investmentbanking lief es nicht rund. Zudem rechnet JPMorgan mit einem schwächeren Kreditgeschäft im zweiten Halbjahr. Die Aktien legten um 0,4 Prozent zu.

Die Investmentbank Goldman Sachs ringt zwar weiter mit einem schwachen Geschäft im Handel mit Zinsprodukten und Währungen sowie im Investmentbanking, so dass der Gewinn im zweiten Quartal zurückgegangen war. Experten hatten jedoch Schlimmeres befürchtet, so dass die Papiere um 1,1 Prozent stiegen.

Der US-Kreditriese Wells Fargo hatte den Gewinn im zweiten Quartal dank Kostensenkungen im Jahresvergleich um satte 20 Prozent gesteigert. Die Erträge - die gesamten Einnahmen der Bank - stagnierten jedoch. Die Anteilscheine verloren knapp 3 Prozent.

Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson hatte im zweiten Quartal von einem Verkauf seines Desinfektionsgeschäfts profitiert und den Gewinn deutlich gesteigert. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie zog überraschend deutlich an. Allerdings musste das Unternehmen beim Gerinnungshemmer Xarelto deutliche Einbußen hinnehmen. Die Titel büßten 1,3 Prozent ein./edh/he

 ISIN  US2605661048  US6311011026  US78378X1072

AXC0271 2019-07-16/19:43

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