FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag mit
weiteren Kursgewinnen den zuletzt positiven Trend bestätigt. Die
Aussicht auf eine zumindest nicht übermäßig starke Straffung der
US-Geldpolitik ließ den deutschen Leitindex auf ein Hoch seit fünf
Wochen klettern. Positive Signale von chinesischen
Technologiekonzernen halfen zusätzlich.
Am Nachmittag gewann der Dax noch 0,67 Prozent auf 14 327 Punkte.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um
0,66 Prozent auf 29 624 Punkte hoch. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 legte um 0,8 Prozent zu. Das
Zinsanhebungs-Szenario sowohl in den USA als auch in Europa dürfte
größtenteils eingepreist sein, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von
der Comdirect. EZB-Präsidentin Christine Lagarde peilt einen ersten
Zinsschritt für Juli an.
Das Chartbild für den Dax sieht nun wieder freundlicher aus.
Marktteilnehmer sprachen von einer längst überfälligen Erholung.
Tags zuvor hatte das Barometer nach zuletzt zähem Ringen den
Abwärtstrend seit Januar geknackt und es zudem über die
50-Tage-Linie geschafft, die Hinweise auf den mittelfristigen Trend
gibt. Der Wochengewinn für den Dax beläuft sich aktuell auf
zweieinhalb Prozent. Selbst für den Mai, den Investoren als
schwachen Börsenmonat fürchten, zeichnet sich aktuell ein Zuwachs
von 1,6 Prozent ab.
Sartorius , Infineon und Siemens
Healthineers lagen am Freitag vorne im Dax mit
Kursaufschlägen von teils mehr als drei Prozent. Aixtron
, Befesa und Carl Zeiss Meditec
waren die stärksten Werte im MDax mit einem
Kurszuwachs von bis zu drei Prozent.
Zudem bewegten einige Umstufungen die Kurse. Für die Anteile von
Henkel etwa ging es um 1,2 Prozent nach unten. Das
Analysehaus Jefferies strich die Kaufempfehlung. Nach einer weiteren
Warnung biete der Konsumgüterhersteller unter den von ihm
beobachteten Werten den schlechtesten Gewinnausblick für 2022,
schrieb Analyst Martin Deboo.
Ströer wurde von JPMorgan im Rahmen einer Studie zu
europäischen Internetwerten von "Overweight" auf "Neutral"
abgestuft. Die Aktien des Außenwerbespezialisten sanken um 1,9
Prozent. Im aktuell unsicheren Konjunkturumfeld würden Werbebudgets
schnell gekappt, schrieb dazu Analyst Marcus Diebel.
Auf Auto1 blickt der Experte noch vorsichtiger und
votiert hier nun mit "Underweight". So steht Auto1 in Diebels
Branchentabelle schlecht da: Wenige vorstellbare
Übernahmeinteressenten, operative Profitabilität vermutlich erst
2024 und hoher Barmittelverbrauch. Auto1 verloren am Freitag fast
siebeneinhalb Prozent.
Der Euro kostete zuletzt 1,0719 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Vortag auf
1,0697 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 0,84 Prozent auf 0,89
Prozent. Der Rentenindex Rex fiel im Gegenzug um 0,36
Prozent auf 135,93 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,29 Prozent auf 153,84 Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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AXC0149 2022-05-27/14:33
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