FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat seine zu
Wochenbeginn erlittenen Verluste im Zuge des Zolldeals der EU mit
den USA mehr als wettgemacht. Der deutsche Leitindex zog bis zum
frühen Dienstagnachmittag um 1,3 Prozent auf 24.282 Punkte an.
Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,6
Prozent auf 31.215 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 gewann 1,2 Prozent.
Positiv sei mit Blick auf den Zolldeal hervorzuheben, dass "die
Unsicherheit und die Sorge vor einer Eskalation im Handelskonflikt
beseitigt wurden", schrieben die Experten der Landesbank
Hessen-Thüringen. Belastende Faktoren blieben aber und würden ihre
Wirkung in den kommenden Monaten entfalten. Preissteigernde und
produktionsdämpfende Effekte in den USA beziehungsweise in der
Europäischen Union seien zu erwarten.
"Der Dax steht jetzt einmal mehr vor der Aufgabe, die 24.000er-Marke
zu verteidigen, um die Chance auf die Fortsetzung der Konsolidierung
zu bewahren", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom
Handelshaus Robomarkets. Zwar werde die psychologische Barriere mit
jedem erfolgreichen Test zu einer größeren Unterstützung, allerdings
steige damit auch die Gefahr eines stärkeren Abrutschens, wenn diese
Haltelinie dann doch gebrochen wird.
Unter den besten Werten im Dax gewannen MTU 2,7
Prozent. Basierend auf den neuen mittelfristigen Zielen, die der
Triebwerkbauer Mitte Juni bekanntgegeben hatte, erhöhte Analyst
David Perry von der US-Bank JPMorgan seine Gewinnprognosen für die
Jahre 2025 bis 2030. Kurzfristige Probleme des Unternehmens könnten
die Aktien in den kommenden Monaten zwar belasten, langfristige
Investoren sollten aber jede Kursschwäche als Kaufgelegenheit
nutzen.
Derweil mussten Anleger eine Reihe von Unternehmensnachrichten mit
Licht und Schatten verarbeiten. So blickt der Halbleiterzulieferer
Suss hinsichtlich der Profitabilität pessimistischer
auf das laufende Jahr. Einmaleffekte in Form von Anlaufkosten für
die Produktion des UV-Projektionsscanners in Taiwan und
Wertberichtigungen auf Vorräte im Rahmen eines eingestellten
Projekts hatten das Bruttoergebnis außerordentlich belastet. Damit
knickten die Aktien um fast ein Fünftel ein und waren das klare
Schlusslicht im Nebenwerteindex SDax .
Der Chip-Zulieferer Siltronic schaut mangels
deutlicher Nachfrageerholung vorsichtiger auf die Umsatzentwicklung
2025. Hier stand zuletzt ein Minus von fast acht Prozent zu Buche.
Heidelberger Druckmaschinen steigt im Zuge einer
strategischen Partnerschaft mit Vincorion Advanced Systems in das
Geschäft mit der Rüstungsindustrie ein. Für die ehemalige
Militärtechniksparte des ostdeutschen Technologiekonzerns Jenoptik
soll der Maschinenbauer Regelungstechnik und
Energieverteilungssysteme bauen. Die Papiere des Maschinenbauers
schnellten an der SDax-Spitze um 37,5 Prozent auf 2,18 Euro in die
Höhe.
Im MDax ragten Teamviewer mit einem Plus von gut
sechs Prozent positiv hervor. Der Softwareanbieter konnte im zweiten
Quartal trotz des schwierigen Umfelds in den USA vor allem bei der
Ertragskraft punkten.
Die Aktien von K+S aber sackten um 7,4 Prozent ab.
Logistikprobleme und die Abwertung des US-Dollar zum Euro belasteten
den Kalidünger-Hersteller im zweiten Quartal. Die Abfahrt eines
Transportschiffes hatte sich verzögert./la/mis
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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